Mendelsohn Haus Leipzig
Felix Mendelssohn (1809-1847) war ein Mann mit vielen Talenten: berühmter Komponist, virtuoser Dirigent, begnadeter Musiker, Gewandhauskapellmeister und noch weitere – aber dazu später. In Leipzig hat er (mit Unterbrechungen) zwölf Jahre gelebt und ist in diesem Haus -leider recht jung mit 38 Jahren- gestorben. Es ist der einzige noch erhaltene Wohnraum des Musikers. Wiederentdeckt und bei seiner Entstehung als Museum maßgeblich gefördert wurde das Haus vom berühmten Dirigenten Kurt Masur. – schon die Geschichte der Entstehung des Museums, dort nachzulesen, ist spannend. Hier nur soviel – alle begann mit einer unscheinbaren Gedenkplakette an der Außenseite des Hauses.
In der Belle Etage hat der Felix Mendelssohn mit seiner Frau und den gemeinsamen fünf Kindern gelebt. Die Einrichtung wurde -soweit das möglich war- originalgetreu rekonstruiert, vom schönen (teilweise originalen) Dielenboden, über die Öfen bis zu Möbeln und Bildern. Ein Glücksfall war das vorhandene Aquarell seines Arbeitszimmers, was eine ganz genaue Wiederherstellung möglich machte (Bild Mitte). Dazu gesellen sich Museumsmöbel mit Schubladen, die weitere Informationen zum Leben des Künstlers und seiner Familie bieten. Im ehemaligen Salon werden heute jeden Sonntag Konzerte veranstaltet – eine schöne Tradition. In einem Zimmer sind schöne Landschaftsaquarelle des Meisters ausgestellt – ja, ein talentierter Maler war er auch noch… In einem anderen Raum sind seine vielfältigen Beziehungen zu Persönlichkeiten seiner Zeit aufgezeigt – er pflegte viele Kontakte, von Goethe bis zum Kollegen Chopin.
Die zweite Etage ist seiner Schwester Fanny Hänsel gewidmet, mit der er zu Lebzeiten sehr verbunden war und die gleichfalls musikalisch begabt war, Stücke komponierte, selbst spielte und in ihrem Haus in Berlin oft private Konzerte veranstaltete. Diese Etage ist in angenehmen hellen Farben frei gestaltet, denn Fanny wohnte nie dort. In einem Zimmer kann man sich – einer damaligen Mode der Zeit folgend, in Kostümen lebendige Bilder darzustellen, verkleiden und vor entsprechender Kulisse per Knopfdruck fotografieren lassen – von jung und alt ein lebhaft genutzter Spass, wie mir die Museumsleiterin Frau Thierbach versicherte (Bild rechts).
Im Erdgeschoss gibt es dazu ein Zimmer, in dem man sich als Dirigent versuchen kann – die Musiker sind Stelen mit entsprechenden Instrumenten – gleichfalls toll für alle, die sich in dieser musischen Disziplin einmal versuchen möchten! (Bild links)
Allen musikalisch Interessierten möchte ich dieses Museum bei einem Leipzig-Besuch unbedingt ans Herz legen – und natürlich auch allen Geschichtsinteressierten!