Schatten über der Rhön (Dietmar Armin Müller)
Inhalt:
Der wackerer Jäger Bonifatius -Reviermeister bei Freiherr von Waldenberg- organisiert im Auftrag seines Freiherrn in den Wäldern um Tann in der Rhön eine Fasanenjagd. An deren Ende sind 50 Fasanen erlegt und ein Gast verschwunden – nach einem Streit mit seinem Jagdnachbarn! Am nächsten Tag wird seine Leiche im Moor gefunden – der hinzugezogene Gendarm Koch, dessen Umfang seine geistigen Fähigkeiten eindeutig übertrifft, konstatiert zunächst Selbstmord. Jedoch ist der Rücken des Ermordeten, Graf von Buchen, durchschossen, wie es die Obduktion zeigt.
Boni, wie er von seinen Freunden genannt wird, beginnt Nachforschungen anzustellen. Zur Seite stehen ihm dabei insbesondere seine Freunde Hermann, der gerade aus Deutsch-Ostafrika zu Besuch ist sowie der Tanner Pfarrer Bertram Kempf.
Nachdem selbst Gendarm Koch überzeugt werden konnte, daß es Mord war, kommen verschiedene Verdächtige ins Spiel. Darunter aber leider auch Freund Hermann, der zuerst verhaftet wird. Doch auch zwei Angehörige des preußischen Militärs, die bei der Jagd dabei waren, geraten ins Visier. Ihre Befragung gestaltet sich aber schwierig, da sie zunächst besonderen Schutz genießen. Insbesondere einer der Beiden hat jedoch sehr gute Gründe für eine Rache am Grafen.
Parallel zur Handlung begleiten wir den Revierjäger Boni und seinen getreuen Jagdhund Bodo bei seinem täglichen Tun, lernen einige Jagdbegriffe kennen und auch sein eigentlich beschauliches Leben im Jagdhaus, nahe dem ebenfalls beschaulichen Städtchen Tann gelegen. Außerdem lernen wir einiges über das Alltagsleben in der Kaiserzeit. Denn auch in Tann hat der Fortschritt Einzug gehalten, mit seinen neuen Verkehrsmitteln, technischen Erfindungen wie dem Telefon oder einer neuen Feuerspritze für die Feuerwehr, die mit Motordampfdruck betrieben wird.
Boni kocht gerne und gut, hat einen netten männlichen Freundeskreis und steht unter der Fuchtel seiner gutherzigen, aber strengen Mutter – die ihm trotz Anfang 40 immer noch die Wäsche besorgt – na gut, es ist ja auch ihr Beruf! Das alles wird vom Autor mit schönem Lokalkolorit, Sachverstand und einer Prise Humor lebendig erzählt – und trotzdem kommt die eigentliche Handlung nicht zu kurz und ist spannend! Insbesondere als ein zweiter Mord geschieht. Am Ende wird der Mörder mit Bonis Hilfe zur Strecke gebracht und es gibt einen Kuss…
Eine Fortsetzung seiner zweiten Karriere als Ermittler würde mich nach dem erfolgreichen Auftakt freuen (und pssst! – sie ist schon in der Planung).
Über den Autor:
Dietmar Armin Müller ist Naturliebhaber, Tierschützer und Jäger. Geboren wurde er am 26.11.1968 in Frankfurt am Main. Er absolvierte eine Lehre als Bankkaufmann und studierte BWL in Saarbrücken. Danach war er viele Jahre bei deutschen Großbanken als Pressesprecher tätig. Sein Broterwerb besteht seit 2010 aus dem Führen einer Kommunikationsagentur für Immobilien- und Finanzunternehmen. Mit seiner Familie, lebt er in einem kleinen Städtchen südöstlich von Frankfurt am Main.
Seit 1995 ist er für unterschiedliche Unternehmen als Pressesprecher aktiv. Aufgrund seiner Tätigkeit als Pressesprecher begleitet ihn das Schreiben als eine Hauptaufgabe. Er verfasste hunderte Pressemitteilungen, als Ghostwriter zahlreiche Fachbeiträge sowie Reden und ist seit 2016 auch journalistisch als Chefredakteur verschiedener Fach- Newsletter aktiv.
Der Titel ist im Gmeiner Verlag erschienen, hier kann man ihn bestellen.
In diesem Überblick findet Ihr alle bisher vorgestellten historischen Krimis – die Handlungen sind u.a. in Wien, Berlin und Norddeutschland angesiedelt.