Schattenwelten (Lucian Hölscher)
Die dunkle Seite der Aufklärung
Inhaltsüberblick:
Die Aufklärung verstand sich nicht nur als ein Zeitalter des Lichts, sie entdeckte auch das Dunkel als dessen notwendige Ergänzung. So entstand die Idee einer Schattenwelt, in der andere Gesetzmäßigkeiten herrschten als am Tage. In ihnen lebten die Geister, erneuerte sich das Leben der Menschen und der Natur.
In den Schattenrissen und Scherenschnitten der Zeit wurden sie von einer neuen, überwiegend weiblichen Künstlergeneration in Szene gesetzt. Lucian Hölscher zeigt in seiner kunst- und geistesgeschichtlichen Studie die Ursprünge und Gestaltungsprinzipien einer neuen Kunstgattung, die nicht mehr wie Malerei und Zeichnung auf dem Prinzip der Ähnlichkeit beruhte, sondern die Spur ihres Objekts im Schatten bewahren wollte.
Fazit
Das Sachbuch behandelt zum einen damals unerklärlichen Phänomene und Vorstellungen, z.B. ein Leben nach dem Tod, die in eine damalige Schattenwelt verortet wurden.
Zum anderen geht es um ihre Darstellung, z.B. in Schattenrissen und Scherenschnitten, dazu gibt es Beispiele im Buch. Die Betrachtungen sind oftmals auch geschichtlich und philosophisch angelegt. Leser sollten entsprechendes Vorwissen bzw. Interesse mitbringen. Sie erwartet ein hochinteressanter, aber eher wissenschaftlich anspruchsvoller Text.
Verlagsvorstellung
Über den Autor:
Lucian Hölscher lehrte von 1991 bis 2014 an der Ruhr-Universität Bochum als Professor auf dem Lehrstuhl für Neuere Geschichte und Theorie der Geschichte.
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