Liebermann Villa am Wannsee/Berlin
Max Liebermann (1847-1935) gehört zum Kanon deutscher Maler – als bedeutender Vertreter des deutschen Impressionismus, Porträtmaler, Graphiker – seine Gemälde begleiten mich schon seit meiner Jugend.
In Berlin Wannsee kann man seine Villa besichtigen. Tatsächlich liegt sie in herrlicher Lage direkt am See – vom der Terrasse, auf der man jetzt Kaffee trinken kann, sieht man immer wieder einmal ein Segelboot vorbei schweben. Das Landhaus war für den Sommeraufenthalt gedacht und wurde nach seinen Vorstellungen 1909/10 für ihn und seine Familie erbaut.
Es ist von einem parkähnlichen Garten umgeben – eine Kombination aus Nutz- und Ziergarten, die der Künstler eigenhändig konzipierte und vom bedeutenden Gartenbauer Albert Brodersen anlegen ließ.
Da es nach seinem Tod und dem Nationalsozialismus diverse Nutzungen durchlief, ist von der ursprünglichen Inneneinrichtung (anders als vom Garten, der detailgetrau wieder nach dem Original angelegt wurde) nichts mehr erhalten – außer die Räume natürlich.
Im Erdgeschoss findet man persönliche Dokumente zum Leben von Liebermann und seiner Familie, neben erschienenen Büchern. Tragisch das Schicksal seiner Frau, die wie Max Liebermann jüdischer Herkunft war: während die gemeinsame Tochter 1940 mit ihrem Mann in die USA emigrieren konnte, blieb die Mutter zunächst in Deutschland und wurde später daran gehindert, auch auszureisen. Bevor sie zur Deportation abgeholt wurde, nahm sie sich -86-jährig- mit Tabletten das Leben.
Im ersten Stock sind einige schöne Gemälde vom Garten und seiner Familie ausgestellt – dazu gibt es diverse Sonderausstellungen rund um den Maler, die nächste (19. Juni – bis 19. September) zeigt Küstenbilder von ihm. Getragen wird die Villa samt ihrem Garten von der Max-Liebermann-Gesellschaft.
Insgesamt ein wunderbares Museums-Kleinod, was bei einem Berlinbesuch einen Abstecher an den Wannsee wert ist.