Textilmuseum St. Gallen (Schweiz)

 In Museum-Tipps, Schweiz

Textilmuseum St. Gallen – von Spitzen und Stoffen

In der Schweiz sicher bekannter als in Deutschland – die Gegend um St. Gallen/ Ostschweiz war bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein absolutes Zentrum der Textilindustrie! Besonders berühmt: die St. Gallener Spitzen. Im Museum wird erzählt, dass sie schon im 19. Jahrhundert zum größten Teil maschinell hergestellt wurden. Es existiert schon seit 1878 und zeigt in seiner Dauerausstellung alle Beteiligten im Prozess der Textilproduktion – von den Musterzeichnern und Arbeitern bis zu den Fabrikanten. Im Fokus stehen die „goldenen Jahre“ der Stickereizeit von 1850-1914, in denen das Geschäft boomte. Der 1. Weltkrieg und eine wandelnde Mode ohne viel Stickerei führten zur Krise – die Exporte sanken dramatisch. Nach 1945 erholte sich die Industrie wieder – allerdings auf einem viel niedrigem Niveau. Im Faserkabinett werden Stoffarten, z.B. Baumwolle und Leinen in ihrer Zusammensetzung und Wirkung erklärt – gleichfalls sehr interessant, gerade im Zeitalter der Nachhaltigkeit.

Außerdem gibt es wechselnde Sonderausstellungen. So ist bis Ende Januar 2023 die Ausstellung „«gut» Der Anfang ist weisses Gold“ zu sehen. Mit „weißem Gold“ ist das St. Gallener Leinentuch gemeint, dessen Geschichte und Mythos vom Mittelalter an erzählt wird.

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