Fräulein Charot und das Geheimnis des Maschinisten (Michèle Friedrichs)
Inhaltsüberblick:
Zum zweiten Mal begleiten wir das sympathische „Fräulein Charot“ bei ihren Ermittlungen. Dieses Mal gerät ihre Mitbewohnerin Lilli in Verdacht. Das Fräulein hatte sie im 1. Teil (ohne dessen Kenntnis sich aber dieses Buch gut lesen lässt) kennengelernt und unter ihre Fittiche genommen. Lilli soll den Maschinisten Victor Charlier in der Aktienspinnerei erschlagen haben, direkt neben seiner Ringspinnmaschine. Und ja, sie hatten ein Techtelmechtel!
Fräulein Charot kann nicht glauben, daß Lilli die Tat begangen hat und beginnt zu ermitteln. Wie in den meisten Städten boomt 1910 auch in Mönchengladbach die Industrie. Ihre Ermittlungen führen sie in einen Kreis von städtischen Unternehmern, vom Autofabrikanten Adler bis zum Bestatter Rukes. Etwas verbindet sie – ein gemeinsamer Mord? Denn auch der Ermordete Victor war nicht der, für den er sich ausgab. Dann gibt es einen zweiten Toten. Ein Unfall? Quasi nebenbei löst sie das Rätsel um die geheimnisvolle Krankheit der Nachbarin.
Beim Showdown kann eine Massenvergiftung gerade noch abgewendet werden und ein Brand treibt die Bürger auf die Straße! Ob die unsympathische Bäckerin Frau Bachmeier etwas damit zu tun hat? Ein seltsames Schmuckstück führt Fräulein Charot schließlich zur Auflösung des ursprünglichen Falls – und auch das Rätsel um den bürgerlichen Männerkreis und den Versuch seiner Auslöschung wird gelüftet.
Autorin Michéle Friedrich beschreibt das städtische Leben lebendig und detailreich. Das Ganze ist solide recherchiert und Die Handlung darin gut eingebettet. Der historische Krimi liest sich sehr angenehm und hat auf jeden Fall seine Spannungsmomente! Am Schluss reist Fräulein Charot zur Erholung in die Sommerfrische. Ob sie dort auch ermitteln wird? Ich bin gespannt und würde mich freuen!
Über die Autorin:
Die gebürtige Detmolderin Michèle Friedrichs ist bildende Künstlerin, Buchautorin und Illustratorin. Heute lebt und arbeitet sie in Mönchengladbach. Sie ist Mitglied der „Mörderischen Schwestern“, einer Vereinigung von Krimi-Autorinnen.
Zum ihrer Krimi-Reihe rund um das Fräulein Charot sagt sie: „Der Anfang des 20. Jahrhunderts inspiriert mich. Geballte Gründerstimmung, blühendes Bürgerleben und spannende Milieus in beeindruckenden Städten.“ Dieser zweite Band der Reihe ist letzten Dezember erschienen (224 Seiten, ISBN 978-3-00-076806-4). „Fräulein Charot und die toten Blüten“, der erste Band, den wir hier vorgestellt haben, erschien im Dezember 2023. Beide Bücher sind im Buchhandel erhältlich und man kann sie unter diesem Link bestellen.
Den Link zur Übersicht aller bisher vorgestellten historischen Kriminalromanen findet Ihr hier.
Wer Näheres zu Löhnen und Gehältern damals sowie den Preisen für verschiedene Waren erfahren möchte, kann in diesen Artikeln weiterlesen: