Mord im Filmstudio (Beate Maly)
Inhaltsüberblick:
Im Prolog wird ein trauriges Mädchenschicksal skizziert – man ahnt, die kommende Handlung wird damit verbunden sein. Der Krimi ist in Wien Mitte der 20er Jahre angesiedelt – es ist schon der 8. Teil einer Reihe, von denen man aber die Bände unabhängig lesen kann. Das kann ich als Testimonial schon mal feststellen, denn es war mein 1. Band.
Auch wenn die Kriminalpolizei im Form des Schwiegersohns Erich pro forma mit im Spiel ist, kann man sagen, dass die eigentlichen Stars, welche auch diesen Fall lösen, Ernestine und Anton sind. Die Beiden sind pensioniert und noch gar nicht so lange ein Paar. In diesem Band verschlägt es sie als Statisten an das Filmset des „Rosenkavaliers“. Alsbald gibt es eine Tote am Set – die schöne (aber unsympathische) Hauptdarstellerin Louise Toupie wurde ermordet! In bester Whodunnit-Manier ermittelt insbesondere Ernestine inkognito, beobachtet die Szenerie und fragt die einzelnen Protagonisten am Set geschickt aus. Das Leben am Filmset wird lebendig dargestellt mit all seinen Eitelkeiten, Affären und Intrigen. Anton ist von der Schauspielerei weniger begeistert. Wenigstens gibt es gute Topfengolatschen am Set, wie auch die österreichische Küche überhaupt gerne immer mal wieder ins Spiel kommt.
Am Beispiel von Erich wird der aufsteigende Antisemitismus geschildert – Erich ist Jude und hat auf seiner Dienststelle mit Beleidigungen und Vorurteilen zu kämpfen.
Am Ende kann Ernestine den Fall lösen, in dem die eingangs erwähnte traurige Kindheitsgeschichte eine Schlüsselrolle spielt. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden! Wer Krimis mit einer Prise Humor, Lokal- und Zeitkolorit liebt, die nicht blutrünstig sind, trifft mit diesem Titel eine gute Wahl.