Hesse Museum Gaienhofen (Bodensee)
Hesse Museum Gaienhofen
Gaienhofen auf der Halbinsel Höri am Bodensee bringt man auf den ersten Blick nicht unbedingt mit dem berühmten Schriftsteller in Verbindung. Und doch lebte er einige Jahre, von 1904 bis 1912, hier – zunächst zur Miete in einem einfachen Bauernhaus, was ein Gebäude des Museums ist.
Das Museum besteht aus zwei Häusern – in besagtem Bauernhaus geht es um das Leben von Hermann Hesse, im Nachbarhaus (dort befindet sich die Kasse) um die Künstler, die auf der Höri lebten und arbeiteten – es waren einige! Für alle Hesse-Fans würde ich empfehlen gleich beim Bauernhaus zu starten. Sehr anschaulich und auf Hesse fokussiert wird über seine Lebensstationen berichtet – insbesondere natürlich auch über seine Zeit auf der Höri. Bilder und Fotos, Auszüge aus Briefen und weitere Dokumente vermitteln ein anschauliches und lebendiges Bild des Schriftstellers. Frisch verheiratet kam er in das kleine Dorf, um hier mit seiner Frau Marie Bernoulli, genannt Mia, übrigens der ersten weiblichen Fotografin der Schweiz, zu leben und zu arbeiten – im Bauernhaus ohne elektrisches Licht und mit Wasser aus dem Dorfbrunnen…Drei Söhne kamen in den Jahren darauf zur Welt – der Künstler entfloh der Dorfidylle ab und an und reiste bis nach Indien.
Ich habe viele neue interessante Details über Hermann Hesse erfahren, nicht alle machen ihn mir unbedingt sympathischer – aber vielleicht sind Genialität gepaart mit Egoismus wichtige Voraussetzungen, um zum „Kult“-Schriftsteller zu werden.
Prädikat: empfehlenswert
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