Napoleonmuseum Arenenberg/Schweiz
Ein Schloss mit einem spektakulären Blick über den Bodensee, prächtige Gemächer, in denen noch heute das Flair der napoleonischen Zeiten weht und zwei Majestäten, welche die Geschicke des Schlosses entscheidend prägten – das Napoleon Museum in Arenenberg hat einiges zu bieten!
Die erste dieser Damen war Hortense (1783-1837), eine Tochter von Josephine – der ersten Frau Napoleon I. Sie wurde mit seinem Bruder Louis Bonaparte verheiratet und war so nicht nur seine Stieftochter, sondern auch seine Schwägerin. Aber die organisierte Ehe funktionierte nicht – Hortense und Louis trennten sich. Nachdem sich in Frankreich die politischen Verhältnisse verändert hatte, musste Hortense mit ihrem Sohn Louis Napoleon das Land verlassen. Auf der Suche nach einem standesgemäßen Domizil wurde sie 1817 am Bodensee zwischen Konstanz und Stein am Rhein fündig. Dort richtete sie die Räume des Schlosses Arenenberg prunk-, aber geschmackvoll nach dem damaligen Zeitgeschmack ein und genoss den Blick von der Anhöhe auf den See – fast wie am Golf von Neapel!
Nach ihrem Tod 1837 bewohnte das Schloss noch eine zweite Kaiserin: Eugénie (1826-1920), die Frau von Napoleon III., dem Sohn Hortenses, der seine Kindheit auf dem Arenenberg verbracht hatte. Bis 1878, dem Jahr, als er starb, nutzte sie das Schloss mit ihrem Sohn als Sommerresidenz. Danach verlor sie das Interesse an dem Schloss – vielleicht waren zu viele Erinnerungen damit verknüpft? 1906 schenkte sie es dem Kanton Thurgau, in dessen Besitz es bis heute ist. Eine Auflage war, das Schloss als Museum zu gestalten – mit Note 1 erfüllt! Nach einigen Änderungen an den Gebäuden und deren Einrichtung im Laufe der Jahrzehnte ist das heutige Ziel, die Anlage wieder in den möglichst originalen damaligen Zustand zu bringen.
Beide Frauen haben dem Schloss und den Räumen ihren persönlichen Stempel aufgedrückt, die im Stil der ersten (Hortense) und zweiten (Eugénie) französischen Kaiserzeit eingerichtet sind. Mein persönliches Highlight – das Zeltzimmer von Königin Hortense im Erdgeschoss. In so einem Zelt würde ich meine Tage auch gerne verbringen!
Es gibt in den Räumen bedeutende Kunstwerke, u.a. Porträts der napoleonischen Familienmitglieder zu entdecken, die in der prächtigen Ausstattung fast untergehen. Außerdem ist das Ensemble (das Schloss umfasst mehrere Gebäude) von einem wunderschönen Landschaftspark umgeben. Der Besuch von Arenenberg ist unter meinen Top-Favoriten für Ausflüge rund um den Bodensee. Man kann dort in einem Teil des ehemaligen Schlosses auch übernachten – hier (Link folgt) stellen wir das Hotel Arenenberg vor.
