Sammlung Alte Wörter – von A wie Aussteuer bis Z wie Zuber
Alte Wörter
Dies ist eine Sammlung von alten Wörtern, die in der Kaiserzeit (etwas erweitert bis in die 20er Jahre) gebräuchlich waren und es heute nicht mehr so sind. Gesammelt werden alle Wörter, die zwar (vielleicht oder teilweise) noch gekannt werden, aber die selten oder nicht mehr verwendet werden.
Das ist natürlich subjektiv und deshalb ist die Auswahl etwas weiter gefasst.
In den Kommentaren können neue Wörter mit Erklärungen (und idealerweise Beispielsatz, aber das muss nicht sein) gerne ergänzt werden! Mit der Suche könnt Ihr überprüfen, ob Euer Wortvorschlag schon in der Aufstellung enthalten ist.
Nicht gefragt sind an dieser Stelle jüngere alte Wörter (wie z.B. Bandsalat oder Stereokassette) oder auch DDR-Wortschatz (wie z.B. Subotnik, Broiler) – sorry, das passt nicht zur Zeit der Seite, dafür gibt es sicher genügend andere Foren.
Trotz allem: Keiner wird für vorgeschlagene Wörter gemaßregelt!
Ich verlasse mich auf Euer Sprachgefühl und freue mich auf Eure Vorschläge! Allerdings behalte ich mir vor, sie dann nach eigenem Ermessen entsprechend aufzunehmen – werde Euch aber im Kommentar ggf. sagen, warum nicht…
In jedem Fall steht der Spaß am Sammeln im Vordergrund!
Buchstabe | Wort | Bedeutung | Beispielsatz |
---|---|---|---|
A | |||
Substantive | ABC-Schützen | Schulanfänger | |
Ablasshandel,der | Erlassung der Sünden durch die Kirche durch Geldzahlungen, von Luther verurteilt | ||
Abort | Klosett, Klo | ||
Abtritt | Klosett, Klo | ||
Affront, der | Beleidigung, jmd. brüskieren | ||
Altchen | nett gemeinter Ausdruck für alte Frau, familiär | (Als Antwort an die Köchin, ihr den Kaffee ans Bett zu bringen:) "Das ist auch besser, Altchen!" | |
Amme, die | Frau, die nicht-eigene Kinder stillt | ||
Amtsschimmel | pedantische Bürokratie | ||
Anfurt, die | Landungsplatz | ||
Antlitz, das | Gesicht | Sie schlug den Schleier zurück und nun sah Anneliese endlich das Antlitz, nach dem sie sich in der letzten Viertelstunde so unausprechlich gesehnt hatte". | |
Armleuchter, der | 1. Ständer für Kerzen; 2. gutmütiges Schimpfwort-Bezeichnung | ||
Aufwartung, die | ...machen, im Sinne von besuchen, vorbeischauen | ||
Augenweide, die | schöner ästhetischer Anblick, den jemand oder etwas bietet | Die Prinzessin war eine Augenweide! | |
Ausbund, der | für Menschen, eine Bündelung einer bestimmten Eigenschaft, meist eher negativ verwendet | Sie war ein Ausbund an Boshaftigkeit. | |
Aussteuer | Mitgift der Braut (von den Eltern finanzierte Beigaben in materieller oder finanziellen Form für die Hochzeit | ||
Adjektive & Adverbien | andächtig | konzentriert | ...er fand auch die alte Christine in andächtiger Bewunderung dabei... |
angelegentlich | eingehend, intensiv | ||
allda | an diesem Ort | ||
allenthalben | immer, überall | ||
allgemach | allmählich | ||
Verben | ablegen | im Sinne von Hut der Mütze abnehmen, Mantel ausziehen | Aber lege erst ab und setz Dich gemütlich her |
anfechten | im Sinne von "das macht mir nichts aus" | Wenn ich das verliere, würde mich das nicht anfechten... | |
anheimstellen | jemand anders eine Entscheidung treffen lassen. | Ob sie dieses Angebot annehmen würde, stellte er ihr anheim. | |
etwas ausbaldovern | etwas auskundschaften (Duden 1913: Gaunersprache) | ||
B | |||
Substantive | |||
Babutz, der | älterer plattdeutscher Ausdruck für Barbier (Friseur) | ||
Backfisch | weiblicher Teenager | ||
Backpfeife | Ohrfeige | ||
Barbier, der | Herrenfriseur | ||
Barras, der | Militär, Wehrdienst, Kriegsdienst | ||
Base | Cousine oder Tante (auch für weibl. Verwandte allgemein) | „… und war dann mit Frida bei der Base in Ulm gewesen.“ | |
Bassena, die | Ausgußbecken, zugängliche Wasserstelle auf dem Gang alter Mietshäuser (Österreich) | ||
Bedürfnisanstalt | öffentliche Toilette | ||
Begebnis, das | Begebenheit | ||
Behuf, der | Zweck (zu welchem) | ||
Beletage | Hauptgeschoß, erster Stock (meist Herrschaftswohnung) | ||
Billett, das | Eintrittskarte, Fahrschein (wird in der Schweiz noch verwendet) | ||
Blaustrumpf | selbstbestimmte Frau (Duden 1913: gelehrtes Frauenzimmer) | ||
Böttcher, der | Faßbauer (für Wein- Bierfässer etc. aus Holz) | ||
Boudoir, das | eigentlich Schmollwinkel; kleines trauliches Damenzimmer (Duden 1913) | ||
Buffet, das | Möbelstück, oft zum Anrichten von Speisen oder Aufbewahrung von Geschirr verwendet | ||
Bursche, der | junger Mann; auch Knecht; vollwertiges Mitglied einer Burschenschaft | ||
Buttervogel, der | Schmetterling | ||
Böttcher, der | Fassbauer | ||
Bückling | tiefe Verbeugung | Beim Eintritt seines Herrn machte er einen tiefen Bückling. | |
Brandmeister, der | Feuerwehrmann | ||
Verben | |||
besinnen (sich) | nachdenken, in sich gehen, Entschluss fassen | ||
blaken | rußen, qualmen | Die Kerze blakte. | |
Adjektive | |||
blitzgescheit | besonders schlau | Ein blitzgescheiter Bub! | |
blümerant | flau, übel, | Mir wird ganz blümerant! | |
C | |||
Substantive | Chaise, die | Kutsche, Wagen, Sitz | |
Chaiselongue, die | Liegesofa | ||
Chaussee, die | Straße | ||
Correspondenzkarte, die (auch -carte) | so hießen die ersten Postkarten, als sie eingeführt wurden | ||
D | |||
Substantive | Dampfross | Dampflok | |
Deut, der | kleine (niederländische) Münze, gar nichts | Der ist keinen Deut besser. | |
Diener, der (Begrüßungsart) | Verbeugung bei Begrüssung | ||
Dirne, die | zunächst allgemein die Bezeichnung für ein junges, unverheiratetes Mädchen. Die Bedeutung wandelte sich mit der Zeit zu „käuflichem Mädchen“ oder Prostituierte. | ||
Diwan | Sofa | ||
Dörpel | die Türschwelle (Niederrhein) | ||
Dutzend | 12 Stück | ||
Dreikäsehoch | spöttisch für kleine vorwitzige Jungen | ||
Drücker | (Tür-)drücker, (Tür-)klinke | Öffnete man diese mit dem blitzblanken Messingdrücker | |
Droschke | Pferdekutsche - frühere Taxen | "Und wünscht Fräulein eine Droschke?" | |
Verben | |||
dappeln (auch tappeln) | trippeln, schleichen; plump auftreten, ungeschickt gehen | ||
dispensieren | 1. befreien, (vorübergehend) freistellen 2. Arzneien bereiten und ausgeben | ||
dünken | es kommt einem etwas vor, etwas für richtig halten (aber nicht sicher sein) | ||
Adjektive | drollig | lustig, oft im komischen Sinne | eine wahrhaft...schöne Greisin mit unendlich vielen drolligen Eigentümlichkeiten... |
Adverbien | darob | darüber | Er war darob sehr ungehalten. |
daselbst | an diesem Ort, dort | ||
derohalben | deshalb | ||
E | |||
Substantive | Eidam, der | Schwiegersohn | |
Eifer | mit..., Elan, motiviert etwas tun | ...wandte sie sich an die alte Dame und sprach mit höflichem Eifer von Schränken, Kommoden und Stühlen, die sie angesehen hatte. | |
Einfaltspinsel, der | abfällige Bezeichnung für nicht gerade klugen Mitmenschen | ||
Emballagen | dingliche Überbleibsel, (Umhüllung, Verpackung) | ||
Erbsenzähler | Geizhals | ||
Elektrische, die | Straßenbahn | ||
Erdapfel, der | älteres Wort für Kartoffel, wird in Österreich noch verwendet | ||
Erquickung | Erfrischung, etwas Schönes genießen (sich an etwas "erquicken") | Auch wer nicht aus dem Theater, aber von der Reise kommt, bedarf einer kleinen (Extra)erquickung." | |
Einsegnung, die | Konfirmation | ||
Adjektive | einfältig | dumm, nicht sehr klug | Vor denen läufst Du einfach weg, wie es ein junges Mädchen von mehr als sechzehn Jahren, das keineswegs einfältig ist, nicht mehr tun sollte. |
emsig | fleißig (und schnell) | ||
ehrenwert | achtbar, ehrbar | ein gewiß sehr ehrenwerter Herr... | |
erquicklich | erfreulich, angenehm | Ein erquicklicher Anblick! |
|
Verben | ergeben | jemanden zugeneigt sein | Ich bin Ihnen sehr ergeben. |
ergießen | überfluten, heute selten gebraucht | Ein ansehnlicher Menschenstrom ergoß sich in die große Halle | |
erküren | wählen, erwählen | ||
erwehren (sich von etwas fernhalten, dagegen stemmen...) | sich einer Sache erwehren | Er kann sich des Zweifels nicht erwehren. | |
F | |||
Substantive | |||
Feinsliebchen, das | Geliebte | ||
Fersengeld | Fersengeld geben, sich schnell davonmachen | ||
Fidibus, der | Holzspan oder Papierstück zum Entfachen von Feuer | ||
Filius | Sohn auf lateinisch, umgangsprachliche Verwendung | "Mein Filius" sagte er dabei, "bedenke..." | |
Firlefanz | Unsinn | ||
Fisimatenten | Unfug (im Sinne von Ermahnung) | ||
Flegeljahre | so etwas ähnliches wie Pubertät männlicher Teenager | ||
Frauenzimmer | umgangssprachlich für Frau | ||
Fracksausen, das | Angstgefühl, Beklemmung bei bestimmten Situationen | Vor dem Termin hatte sie Fracksausen. | |
Fräulein, das | unverheiratete Frau | ||
Funzel, die | Lampe, die nur sehr wenig Licht spendet | ||
Füsillade, die | Standesrechtliche (Massen-)erschießung von Soldaten | ||
Verben | frohlocken | sich freuen | "Ach, und ich hab es gar nicht eilig" frohlockte das Mädchen |
fixieren | feststellen, festmachen | Hannibals Übergang über die Alpen genau zu fixieren, wird wohl kaum jemals gelingen. | |
flanieren | spazieren gehen, sich dabei zeigen; eher umherschlendern, bummeln | Sie flanierten stolz die Straße entlang. | |
Adjektive | famos | toll, fabelhaft | Ein famoser Tag! |
fidel | lustig, heiter | ||
Adverb | freilich | jedoch, allerdings | Es stimmte freilich nicht ganz, aber es stimmte doch ein wenig. |
frischauf | los geht's, also dann | ||
fürder, auch fürderhin | zukünftig | ||
fürwahr | tatsächlich | ||
G | |||
Substantive | |||
Gabelfrühstück, das | reichhaltiges zweites Frühstück bei besonderen Anlässen (ähnlich heutigem Brunch) | ||
Galan, der | Liebhaber | ||
Galanterie, die | Aufmerksamkeit, gute Erziehung/ Kinderstube, auch Liebesabenteuer | ||
Galosche, die | Überschuh aus Gummi (wurde bei Regen über Strassenschuhe gezogen) | ||
Gamasche | Kleidungsstück, was zum Schutz über den Schuh gezogen wird | ||
Gänsewein, der | Wasser | ||
Ganter, Kanter; der | Kellerlager, Gestell für Bierfässer | ||
Garnison | a) Standort, an dem Militär untergebracht ist b) Bezeichnung für den Militärverband selbst | b) es waren auch ganz honnette Leute unter ihnen, und schließlich brachte die Garnison immerhin Geld unter die Bürgschaft. | |
Gassenhauer, der | volkstümlich derbes Lied (heute: Hit) | ||
Gehstock, der | Spazierstock | ||
Gemach, das | kleines Zimmer | ||
Gepäckschein | bekam man früher, wenn man sein Gepäck am Bahnhof aufgab | "Darf ich um den Gepäckschein bitten?" | |
Geschmeide, das | wertvoller Schmuck zum Umhängen | ||
Göre, die | unartiges Mädchen, eher abfällig (siehe Gören) | ||
Gören, die | umgangssprachl. Kinder, heute noch Dialekt Berlin u. norddeutsch | ||
Gosse | schmutzige Strasse (heißt eigentlich Abwasserrinne) | ||
Gote, der oder die (Plural -en) | älterer Ausdruck für Pate oder Patin | ||
Grammophon, das | Gerät zum Musikabspielen, Vorgänger vom Plattenspieler | ||
Greis/ Greisin | (sehr) alter Mensch | ...eine wahrhaft...schöne Greisin... | |
Groschen | anderer Ausdruck für 10 Pfennig | "Ich hab noch sechs gute Groschen". | |
Gros | a) 12 Dutzend (144) b), das: Hauptmasse | b) das Gros der Armee | |
Guillotine, die | Fallbeil zur Vollstreckung der Todesstrafe durch Enthauptung | ||
Gutdünken, das | nach Belieben, nach eigenem Ermessen | ||
Verben | genieren | sich schämen | |
geleiten | begleiten | ||
Adjektive | |||
gemach | oder auch gemächlich langsam; mit der Ruhe | "Gemach, gemach..." | |
genant | (von genieren), unangenehm oder auch peinlich | Das war ihr genant. | |
gebenedeit (Partizip II zum Verb benedeien) | gesegnet (Verb segnen) | ||
gewiss | bestimmt, zweifellos | Er wird gewiß pünktlich sein! |
|
glau (auch glauch) | hell oder scharfsichtig, auch feucht (regional) | ||
gnadenreich | voller Gnade, gesegnet | Wir wünschen eine gnadenreiche Weihnachtszeit. | |
gnädig | gnädige...frühere höfliche Anrede, auch "wohlgesonnen" | ||
großjährig | das gesetzl. Erwachsenenalter erreicht haben | ||
H | |||
Substantive | Habseligkeit(en), die | meist im Plural verwendet, armseliger oder letzter Besitz (z.B. nach Naturkatastrophe) | |
Haderlump, der | liederlicher Mensch, abgerissen aussehend, charakterlos, Taugenichts | ||
Hagestolz, der | kauziger, (auch eingefleischter) Junggeselle | ||
Hahnrei | gehörnter Ehemann | ||
Hain | Lichtung | ||
Halunke | Betrüger | ||
Heißmangel | Gerät, um Wäsche mittels Dampf zu bügeln | ||
Hippe, die | Sichel | ||
Humbug | Unsinn, Quatsch | ||
Hausmädchen | Haushaltshilfe | Sie strich und belegte feine Brötchen...und wies die saubere Lina, das Hausmädchen an, diese zierlichen Portionen in verschiedene Zimmer zu bringen. | |
Hofnarr, der | Mitglied des (adeligen) Hofstaats, der zu dessen Belustigung da war | ||
Hundsfott, der | altes Schimpfwort, Beleidigung | Du elender Hundsfott! | |
Hupfdohle | umgangssprachl. für Tänzerin | ||
Verben | hausen | früher Synomym für wohnen, heute eher abfällig für "unordentlich oder verwahrlost wohnen") | Ja, ich dachte es mir sogar sehr schön, mit der kleinen Schwester..., zusammen zu hausen... |
Adjektive & Adverbien | |||
hinfort (Adv.) | von nun, zukünftig | ||
hoffärtig (Adj.) | arrogant, überheblich | ||
hold (bei a) auch holdselig) | a) anmutig, lieblich b) etwas (Sache/Person) gewogen sein | a) die holde Maid b) Das Glück ist mir hold |
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honett | rechtschaffend, anständig (eher offizieller Natur) | Es waren auch ganz honette Leute unter den Offizieren. | |
honorig | ehrenhaft, freigiebig | ||
I | |||
Adjektive | indigniert | empört, entrüstet sein | |
innig | intensiv, von Herzen | Wir lieben uns innig. | |
J | |||
Substantive | Jungfer | "alte" ältere unverheiratete Frau oder auch Anrede | |
Jüngling | mehr oder weniger junger Mann (Teenager), unverheiratet | ||
Jungspund, der | junge, unerfahrene (männl.) Person, auch Grünschnabel | ||
Adjektive | jäh | plötzlich | Ganz jäh verstummte sie. |
K | |||
Substantive | |||
Kanapee, das | Sofa | ||
Kandelaver | mehrarmiger Kerzenhalter | ||
Kauderwelsch, das | unverständlich, wirr (oft mehrere Sprachen mixend) sprechen | er sprach ein übles Kauderwelsch. | |
Kavalier | Mann mit guten Manieren | ||
Kegel, der | uneheliches Kind | "Mit Kind und Kegel" wurde früher in diesem Zusammenhang verwendet | |
Kindsmagd, die | Kindermädchen | ||
Kinkerlitzchen, die (Plural) | unwichtige Kleinigkeiten, Nichtigkeiten | ||
Kleinod | Kostbarkeit, Kostbares Schmuckstück | ||
Klimbim | nutzloser Kram, kann auch abwertend für Musik verwendet werden | ||
Knabe | Junge | Als Knabe hatte Karl selbst in das Kloster eintreten wollen. | |
Knaster, der | rauchbare Pflanzenteile (urspr. einfach Tabak) | ||
Knirps | kleiner Junge | ||
Kohlenmann | brachte die Kohlen zum Heizen | ||
Kolonialwaren(-laden) | exotische Waren aus den damaligen Kolonien; Läden führten sie neben Waren des täglichen Bedarfs | ||
Kolter, der oder die | Decke, Pflugteil | ||
Kommode | Möbelstück mit Fächern | ||
Kontor | Arbeitszimmer (Duden 13: besonders der Kaufleute), auch Geschäft, Niederlassung | ||
Kopfputz, der | Hut, Kopfschmuck | ||
Korinthenkacker, der | kleinlicher, pedantischer Mensch | ||
Korridor | Flur | ...und Anneliese sah sich auf einem großen, mit rotem Läufer belegten Korridor, auf den zahllose weißlackierte Türen mündeten. | |
Korsa | Seeräuber | ||
Kostgänger, der | Untermieter, der verköstigt wird (bei Pensionen) jmd., der auf Kosten anderer lebt | ||
Kraftdroschke | Autotaxi (gegenüber Droschke - Kutsche als Taxi) | ||
Krisis | Krise | daß das Reich in dieser Zeit eine schwere Krisis durchzumachen hatte | |
Kummerbund, der | Leibbinde, Teil von Smoking oder Tracht | ||
Kokolores, der | Unsinn, Unfug | ||
Krinoline, die | Reifrock (Mode des 19. Jhr) | ||
Kurzweil, die | angenehmer Zeitvertreib | ||
Verben | |||
knechten | hart arbeiten | ||
knipsen | einen Schalter betätigen, dilettantisch fotografieren, Fahrkarte manuell entwerten | Er knipste das Licht an. Auf der Bahnfahrt knipste der Schaffner bei seiner Kontrolle ihre Fahrkarte. |
|
konjizieren | vermuten | ||
konvenieren | zusagen, gelegen sein, zu etwas passen | ||
kredenzen | etwas reichen, anbieten (insbesondere Speisen) | Darf ich Ihnen die Suppe kredenzen? | |
Adjektiv | kommod | bequem, angenehm | |
klamm | noch leicht feucht (Kleidung) oder kalt und schwer beweglich (klamme Finger), wenig haben (klamm bei Kasse sein). | Ihre Jacke war klamm. | |
tanzen gehen | |||
L | Labsal (evtl.) | Wohltat, etwas, was gut tut | |
Ladenschwengel, der | junger Verkäufer im weiteren Sinne oder Helfer im Laden | ||
Latrine, die | (lat). altes Wort für Toilette, Vorgänger der T. (oft auch für mehrere Personen) | ||
Leibchen, das | Kleidungsstück, das zwischen Unterhemd und Hemd getragen wurde | ||
Leibesübungen | sportliche Übungen | ||
Lenz, der | Frühling | ||
Liebhaberei | früherer Sinn: Hobby | ...nur ihren kleinen mädchenhaften Liebhabereien galt ihr ganzes Interesse." | |
Liebreiz, der | nettes Aussehen, natürlicher Charme (Verwendung vor allem bei Frauen und Kindern) | ||
Lümmel, der | frecher, unerzogener Junge oder junger Mann | ||
Lustbarkeit, die | Veranstaltung zur Unterhaltung | ||
Adjektive | liebreich | nett, | Einer so liebreichen wie charaktervollen Frau... |
löblich | lobenswert | Er hatte löbliche Absichten. | |
Verben | mit etwas liebäugeln | etwas gern haben wollen | |
lustwandeln | gemächlich spazieren | Sie lustwandelten durch den frühlingshaften Park. | |
M | |||
Verben | mangeln (Verb) | Wäsche mit dem Gerät "Heißmangel" glätten | |
Substantive | |||
Maid | Mädchen | ||
Malefiz, das | Verbrechen, Delikt | ||
Malesche, die | Unannehmlichkeit (norddeutsch) | ||
Mamsell, die | Hausgehilfin, auch Angestellte in Lokal (Kaltmamsell) | ||
Maulaffe | (Maulaffen feilhalten) dumm herumstehen und glotzen; gaffen | ||
Muckefuck | Malzkaffee | ||
Mummenschanz, der | Fastnachtstreiben, Verkleidung, ursprüngl. Glücksspiel der Vermummten | ||
Mumpitz, der | Unsinn, Blödsinn (Berliner Börsenausdruck) | ||
Mündel, das | Person, die unter Vormundschaft steht | ||
Müßiggang | faul sein, alle viere gerade sein lassen | ||
Michaelis | kirchlicher Feiertag am 29. Sept. | ||
Mittagsbrot, das | belegtes Brot, das man als Mittagessen zur Arbeit, zur Schule usw. mitnimmt | ||
Muhme, die | Tante oder Base | ||
Mumpitz | Unsinn, Blödsinn (Duden 1913: Berliner Börsenausdruck) | ||
Adjektive | malade | krank, unpässlich | |
meschugge | verrückt, nicht bei Verstand | ||
müßig | überflüssig, unnütz | ||
N | |||
Substantive | Nadelgeld | Geld, was die Hausfrau für ihren persönlichen Bedarf bekam | |
Naseweis, der | verwendet für vorlautes oder besserwisserisches Kind | ||
Nassauer, der | Schmarotzer, jmd., der sich ohne Gegenleistung aushalten lässt | ||
Nebenbuhler, der | Rivale, Konkurrent (um die Gunst einer Frau) | ||
Neurasthenie, die | Nervenschwäche (damalige Modekrankheit) | ||
Niederkunft, die | Entbindung | ||
Nichtsnutz | erklärt sich selbst, aber heute wenig gebräuchlich | "Ich bin eben ein rechter Nichtsnutz..." | |
Notdurft | (verrichten) Toilettengang | ||
Adjektive | nobel | vornehm, edel, freigiebig. | Seine Spende war eine noble Geste. |
Adverbien | nimmermehr | nie mehr wieder | Heute komme ich noch einmal und dann nimmermehr. |
notabene | übrigens oder im Sinne von "beachte!" | ||
O | |||
Substantive | Obacht, die | Ausruf Achtung, Vorsicht! | Gib Obacht, da kommt eine Droschke! |
Ober,der | Kellner | ||
Offerte, die | Angebot | ||
Offizin | Apotheke | In der Mitte der Offizin stand ein Tisch... | |
Oheim | Onkel | ||
Verben | |||
ondulieren | Haare mit Lockenstab eindrehen | ||
obliegen | zuständig sein, sich einer Aufgabe widmen | ||
obsiegen | siegreich sein | ||
Adjektive | obsolet | überflüssig sein | |
P | |||
Substantive | |||
Pappenstiel | kein...sein; etwas ist nicht einfach zu bewerkstelligen | ||
Parapluie | Regenschirm | ||
Pawlatsche, die | offener Gang an der Hofseite eines Hauses, auch für umlaufende Laubengänge verwendet (Österreich) | ||
Pedell, der | Angestellter öffentlicher Behörden, Schuldiener | ||
Pennäler, der | Schüler weiterführender Schulen | ||
Petschaft, das | besonderer Stempel für Siegel | ||
Pinkel | feiner, jmd. Der sich für etwas Besseres hält | ||
Plafond, der | Decke eines Raumes (aus dem Franz.) | ||
Plumeau, das | Federdeckbett | ||
Potzblitz | Ausruf - sinngemäß "Na sowas!" | ||
Pension | private Beherbung von Dauer- oder Ferienmietern mit Bewirtung (Frühstück etc.) | ||
Pensionat | Internat | "In dieses Pensionat, zu dieser vielgeliebten Tante Renate möchte ich Dich auf ein Jahr hingeben". | |
Perron, der | Bahnsteig | ||
Pfennigfuchser, der | Sparfuchs, sparsamer Mensch | ||
Pissoir, das | Herrentoilette | ||
Potschamberl | Nachttopf (Verballhornung des franz. Worts) | ||
Primaner | Gymnasiast, Schüler der Oberstufe | ||
Pläsier, das | Vergnügen | ||
Pötter, der | Ofensetzer | ||
Psyche | Spiegel mit Laden im Schlafzimmer | ||
Putz, der | Kleidung (durch die man vornehmer wirkt) | ||
Verben | |||
parlieren | plaudern, Konversation treiben | ||
picheln | Alkohol trinken (eher viel) | ||
piesacken | weh tun, ärgern, quälen | ||
plaudern | Konversation treiben, miteinander über leichte Themen reden | Die alten Damen schienen auch alle schon fertig mit ihrem Morgengetränk und nur noch zum Plaudern zusammen zu sitzen... | |
(Wäsche) plätten | bügeln | ||
prahlen | angeben | ||
promenieren | an einem belebten Ort (Promenade) langsam auf und ab gehen, sich dabei zeigen | Das Paar promenierte stolz die Straße entlang. | |
Adjektive | prätentiös | bedeutsam, gewichtig | |
Q | |||
Substantive | Quacksalber | ungelernter Arzt | |
R | |||
Substantive | Rabauke | ungezogener Junge | |
Rapport, der | Bericht (erstatten), Meldung machen | "Zum Rapport!" | |
Récamiere, die | lange Couch mit einer Armlehne auf einer Seite | ||
Reklame | Werbung | ||
Renommist, der | Angeber, Prahlhans | ||
Rollschuhe | Roller-Blades | ||
Regulator, der | Pendelwanduhr | ||
Rumor, der | Lärm, Unruhe | ||
Adjektive | reuevoll | voller Reue... | "Und ich will versuchen, mich auf Tante Renate zu freuen" sagte Anneliese leise und etwas reuevoll. |
reizvoll | voller Reiz, auch verführerisch | "Es war höchst reizvoll..." | |
ruhmredig | sich selbst rühmend, prahlerisch | ||
Verben | jmd. Zur Räson bringen | Jemanden beruhigen und zum überdenken seines Handels anregen | |
Substantive | |||
Schabracke | Mantelüberwurf vom Kragen bis zum Ellenbogen, über oder unter dem Sattel gelegte verzierte Pferdedecke; abwertend: alte, unattraktive Frau | Diese alte Schabracke kann mir gestohlen bleiben! | |
Schabernack, der | Scherz, Streich | ||
Scharlatan, der | Betrüger, Lügner | ||
Scharwenzel, der | übertrieben dienstbeflissener Mensch | ||
Schelm, schelmisch | gutmütig: Spitzbube, jemand, der nette Streiche spielt | ||
Schindluder | treiben - jmd. Über's Ohr hauen | ||
Schock | 5 Dutzend - 1 Schock (60) | ||
Schürzenjäger | Casanova, jmd., der hinter den Frauen her ist | ||
Schütte | Behälter zum Schütten, z.B. für Kohle oder auch Stroh (Duden 1913) | ||
Schutzmann | Polizist | ||
Schlamassel, der | schwierige Situation (meist nach Mißgeschick) | ||
Schmöker, der | altes Buch | ||
Schnitter, der | jmd. der das Korn mähte (mit einer Sense) | ||
Schlawiener, der | schlauer, pfiffiger Mensch | ||
Schwerenöter, der | Charmeur, Schürzenjäger | ||
Sensenmann, der | Bezeichnung für den Tod, Allegorie dafür | ||
Siechenhaus, das | Krankenhaus, Hospiz für arme Menschen | ||
Sperenzien, auch Sperenzchen | Ärger oder Scherereien, machen | "Mach keine Sperenzchen!" (auch scherzhaft) | |
Spezereien, die | exotische Gewürze | ||
Spitzbube, der | Ganove, Kleinkrimineller, auch nett für jmd., der immer mal Streiche spielt. | So ein Spitzbube! | |
Steckenpferd | Hobby | ||
Stelldichein, das | Verabredung Verliebter, Rendezvous | Es kam zum heimlichen Stelldichein. | |
Stellmacher, der | Pferdewagenbauer | ||
Stift, der | Lehrling | ||
Strohkopf, der | Dummkopf | ||
Strumpfband | Band, um das Rutschen der Strümpfe zu verhindern | ||
Verben | Aber hat mein Bruder gescholten? | ||
scharwenzeln | sich jemandem dienstbeflissen annähern, sich einschmeicheln, regional auch spazierengehen | ||
schelten | schimpfen; gescholten werden, geschimpft werden | ||
schnabulieren | genußvoll verzehren | ||
etwas scheffeln | einsammeln | ||
(nach) sinnen | nachdenken | Frau von Fleury lehnte sich zurück und sann bewegt über das Gelesene nach | |
Adjektive | saumselig | nachlässig, schusselig, langsam (z.B. sein oder arbeiten) | |
schlaftrunken | verschlafen | Schlaftrunken ging sie die Treppe hinunter. | |
selig | verstorbene... | Als der selige Herr mich ins Haus nahm, damit ich die arme liebe Frau Professor pflege und für die Kleine aufpasse, da war ich noch in den besten Jahren." | |
schalkhaft | mit Witz in den Augen | Die hübsche junge Frau, der Gladys eben schalkhaft zugenickt hatte... | |
schmuck | hübsch, gut aussehend | Ein schmucker Bursche! | |
schwatzhaft | sehr gesprächig sein (ohne grosse Inhalte) | Die schwatzhafte alte Dame ließ sich schwer unterbrechen. | |
seelenfroh | innerlich froh | ||
splitterfasernackt | vollkommen nackt | ||
spornstreichs | rasch, schnell | ||
stattlich | positiv für groß (Gebäude und Menschen), auch stark (kann auch nettes Synonym für korpulent sein) | Der Diener zeigte auf ein hübsches stattliches Gebäude..." "Hier wurde sie von einer stattlichen Dame begrüßt..." | |
T | |||
Substantive | Taler | ehemalige Münzeinheit | |
Tand, der | billiger, eigentlich wertloser Gegenstand, der aber hübsch aussehen kann... | ||
Tändelei, die | Flirt, Spielerei | ||
Techtelmechtel, das | Liebschaft, früher auch geheimes Einverständnis | ||
Tischgesellschaft | erklärt sich von selbst, Personen die zusammen am Tisch sitzen, z.B. eingeladen sind, oder im Hotel an der "table d'hote" sitzen | ||
Toilette | im älteren Sinne: Kleidung; T. machen - sich herrichten (Frauen), zurechtmachen | ||
Trockenwohner | Erstbewohner von Neubauten, bei denen die Wände noch nicht ganz "trocken" waren | ||
Trottoir | Bürgersteig | ||
Trumm, das | großes, schweres Ding, Brocken; Plural Trümmer hat das nicht mehr verwendete Trumm als Ursprung | ||
Transistor, der | Radio | ||
Tumultant, auch Tumultuant, der (Pl: Tumult(u)anten) | Ruhestörer, Aufrührer | ||
Talglicht, das | Kerze | ||
Tausendsassa, der | ein vielseitiger begabter Mensch | ||
Tuskulum | eine Art Vorgarten | ||
Verben | |||
tappeln | siehe "dappeln" | ||
Adjektive | traulich | vertraut | Man merkte auch nichts von dem traulichen Geräusch des Familienlebens... |
teure | spezielle Anredeform, halb förmlich | "Ich kann Dir nicht sagen, teure Tante," so las sie... | |
tadelnswert | heute ungebräuchlich, kritikwürdig | "Ohne besonderes Tadelnswertes zu tun, lebt sie in ganz naivem Egoismus in den Tag hinein". | |
treulich | treu, präzise | Er führte ihren Auftrag treulich aus. | |
tunlich | angebracht, auch Steigerung im Sinne von "in jedem Fall" | Wir bitten Sie, dies oder das tunlichst zu unterlassen. | |
tumb (Adj.) | unwissend, einfältig, unbegabt | ||
U | |||
Substantive | |||
Überzieher | Herrenmantel | ||
Ungemach | es droht...; Unheil, Ärger | ||
Unterpfand | Pfand für Gläubiger als Bürgschaft für sein Forderung; sicheres Zeichen | ||
V | |||
Substantive | Vatermörder | Stehkragen von Herrenhemden (richtig, sehr eng) | |
Vettel, die | abwertend für: alte, ungepflegte Frau mit verdorbenem Charakter | ||
Verlaub | "mit Verlaub" - Entschuldigung | "Mit Verlaub, Frau Rektor" hatte Christine da stolz geantwortet, "so alt bin ich noch nicht". | |
Vestibül, das | Vorhof, Vorhalle | ||
Vertiko, das | Möbelstück, hat unten meist zwei Türen und oben einen Aufsatz mit Regal (für Nippes) | ||
Vetter, der | Cousin | ||
Vetternwirtschaft, die | geschäftliche Vorteilsbeschaffung durch und für Verwandte und Freunde | ||
Verben | |||
verargen | übelnehmen | ||
verballhornen | absichtlich etwas entstellen oder verdrehen (um es ins Lächerliche zu ziehen) | ||
vexieren | necken, ärgern | ||
Adjektive | |||
vermaledeit (Partizip II zum Verb vermaledeien) | verflucht, verwünscht | ||
veritabel | wahrhaft (anerkennend) | ||
vierschrötig | kräftig, klobig (bäuerlich) | ||
W | |||
Substantive | Wams | Weste | |
Waschbrett, das | Art Brett, was früher zum Wäschewaschen verwendet wurde | ||
Wirtshaus | Lokal | ||
Wonne, die | Glückseligkeit, grosser Genuss | ||
Verben | weiden, sich | sich an etwas Schönem erfreuen (besonders Anblick) | |
wienern (Verb) | putzen, polieren (bis es glänzt) | Sie wienerte den Boden auf Hochglanz. | |
Adjektive & Adverbien | |||
wahrhaft | wirklich, echt | Er ist ein wahrhaft guter Schütze! | |
wahrlich (Adv.) | wirklich (bestätigend, betonend) | ||
wohlfeil | 1. für einen geringen Preis, 2. geistlos | ||
wunderlich | komisch (aber harmlos), im Zusammenhang mit Aussehen und Verhalten | Hier wurde sie von einer stattlichen Dame begrüßt, die mit ihrer wunderlichen Puffenfrisur über einem feinen alten Gesicht aussah wie ein Ahnenbild." | |
Z | |||
Substantive | Zaungast | unwillkommener Besuch, Beobachter | |
Zeche | Rechnung im Wirtshaus | ||
Zehnmond, der | Monat Dezember | ||
Zofe, die | Bedienung, meist von adeliger Dame | ||
Zuber | großer Bottich bzw. Wanne für die Wäsche oder zum Baden | ||
Zuchthaus, das | Gefängnis | ||
Zwirn | Wort für guten Anzug. | Für die Vorstellung zog er seinen guten Zwirn an. | |
Adjektive | |||
zappenduster | so dunkel, daß man gar nichts sieht | ||
Redewendungen | |||
"Seine Nase in etwas stecken" | sich in etwas einmischen | ...die von Zeit zu Zeit kam und "ihre Nase in alles steckte" | |
"in den besten Jahren sein" | früher: im heiratsfährigem Alter sein, bei Männern: mittelalt | Als der selige Herr mich ins Haus nahm,..., da war ich noch in den besten Jahren. Da hätte ich noch heiraten können. | |
"ganz Auge und Ohr sein" | aufmerksam beobachten | "Anneliese war ganz Auge und Ohr und hatte in ihrem Vergnügen nicht bemerkt, dass der Platz zu Linken auch besetzt war..." | |
"verflucht und zugenäht" | etwa wie "verflixt noch mal..." oder heute noch "verflixt und zugenäht..." | ||
"Umgang nehmen" | von etwas Abstand nehmen, etwas vermeiden | ||
"Das wird wohl schwer halten" | Das wird schwierig, wird kaum klappen… | ||
Tochter, höhere | Tochter aus gutem (bürgerlichen oder adeligen) Hause | ||
"Fräulein vom Amt" | Telefonistin | ||
gemach, gemach | langsam, immer mit der Ruhe... | ||
Ich zähle 33 Lenze | Ich bin 33 Jahre alt | ||
"Lass Dich nicht ins Bockshorn jagen!" | Nicht in die Enge treiben (oder verunsichern) lassen... | ||
Einen Fuchs fangen | jmd. zur Mitgliedschaft in einer Burschenschaft überreden | ||
Auf "Schusters Rappen" unterwegs sein | zu Fuß laufen | ||
"Guter Hoffnung" sein | schwanger sein | ||
"Das steht (ihm/ihr) zu Gesichte..." | steht einer Person oder Sache gut/passt gut (oder auch nicht in der Negativform) | ||
Etwa/ jmd. nicht geheuer sein | etwas oder jmd. ist unbehaglich, unheimlich oder beängstigend | "Die Situation war mir nicht geheuer" | |
der Dinge harren | (sehnsüchtig) auf etwas warten. | Würde es regnen? Sie harrten der Dinge... | |
"Ei der Daus" | Ausrufung der Verwunderung, der Verblüffung | ||
den Handschuh werfen | aufgeben | ||
nichts über Knie brechen | nicht unüberlegt handeln | ||
Eine kesse Sohle aufs Pakett legen | tanzen gehen | ||
unter der Fuchtel von jmd. sein | eine Person wird von einer anderen beherrscht, die das Sagen hat | ||
einer Dame den Hof machen | eine Frau umwerben | ||
Hof halten | jmd. empfangen (ursprünglich bei Hofe) und sich dabei für bedeutsam halten | ||
flink wie ein Schneider | besonders schnell | ||
als junge Frau in Stellung gehen | bei Gutsbesitzern als Dienstmädchen arbeiten | ||
jmd. den Marsch blasen | jmd. eine Ansage machen, eine Strafrede halten | ||
Den Handschuh werfen | Etwas hinschmeißen, aufgeben | ||
einen über den Durst trinken | besoffen sein |
Ich habe meine kurzweilige Sammlung altertümlicher Begriffe aktualisiert. Vielelicht könnt ihr meinen vorgen Kommentar löschen, damit es nicht doppelt gemoppelt wird.
avancieren aufsteigen
allenthalben
allgemach
allda
Afront Herausforderung
Begebnis
blitzgescheit
bravourös
brüskieren
derohalben
daselbst
dortselbst
desolat
desaströst
deucht
dünkt
erquicklich
erwehren
elefantös
famos
frischauf
fürderhin
fürwahr
fidel
Fisematenten
Fräulein
fulminant
fürwahr
förderhin weiterhin
gewisslich
gemach
geleiten
grandios
großjährig
höchstselbst
hinfort
honorabel
Hört hört
herzinniglich
iwo
Kamelle olle
Kleinod
kokett
kokettieren
Kontor Büro
kommod
Kurzweil
lamentieren
liebäugeln
Lustbarkeit
löblich
leidlich
Mummenschanz
malad
Mumpitz
Naseweis
notabene
das tut Not
obsiegen
obsolet
Obacht
prätentiös, Eindruck machen wollen
prima
promenieren
Piefke Junge
schmucke Aufmachung meine Gnädigste
schnieke
spektakulär
Sperenzchen
Spitzbube
Schlawiner
sintemal zumal
spornstreichs sofort
staffieren
Donnerwetter Tadellos
Techtelmechtel
Trottoir
treulich
tunlich
veritabel, wahrhaft, echt
Vestibül
vermaledeit
wahrlich
wunderherrlich
wunderprächtig
wohlfeil
wohllöblich
zuförderst
Flitzpiepe
Jemand, der Unsinn macht oder erzählt oder sich dumm anstellt.
auch Dummerjan, Spinner, Trottel, Heiopei, Dämlack, Hirni, Dussel, Tölpel, Dödel, Einfaltspinsel, Knallcharge, Döskopp, Dösbaddel, Tropf, Armleuchter, Nulpe, Piesepampel, Strohkopf
Weiß jemand ein altes Wort für komisch oder unangenehm?
Da fällt mir „drollig“ ein.
Was ist ein zugemäche?
Das habe ich dazu gefunden: Zugemäche (u.a.) sind Querbauten in aufzulassenden Flufsarmen oder Flufskrümmen, welche die letzteren vom neuen, einheitlichen Flusslaufe abschneiden und meist auch zur Verlandung bringen sollen.
Da wäre dann noch das Plumpsklo – sagen wir mal vornehm: Toilette ohne Wasserspülung…. In vielen „plattdeutschen“ Gebieten wurden diese Toiletten in Erinnerung an die „Franzosentied“ übrigens als „Privée“ bezeichnet.
Firlefanz wird hier als Unsinn erklärt, ist meinem Verständnis nach jedoch mit „überflüssigem Beiwerk“ besser erläutert… oder nicht?
Behaglichkeit = Wohlbehagen, Wohlbefinden
wahrlich = wirklich, wahrhaft
„Das Licht brennt“; Wirtschaft (Haushalt), Landstreicher, Lumpenpack, munter, Vagabund, Trunkenbold, Abtrünniger, jeck, Füsillade, „das kleidet dich“, „mach dich recht schmuck“, flotte Biene/mieze, hastig, Piepel, Vogel (Beleidigung), Kavalier, jemandem etwas verargen, jemandem Kummer machen, eine Wirtschaft machen (Viel Theater machen), sich besinnen, sich entsinnen, dicklich, deuteln, begreiflich, Jämmerling, „das ist mir einerlei“, Schießbudenfigur, austreten gehen, „Am Apparat“ (wenn jemand anruft), Totenwache, unterjubeln, Stuhlgang, Donnerwetter!, Herrschaftszeiten!, des Wahnsinns fette Beute, herausputzen, eine flotte Sohle aufs Parkett legen, Haustochter, Hasenfuß, Memme, Possenreißer, Kaltmammsel, Herr Ober
Recamière – lange Couch mit einer Armlehne auf einer Seite
Grammophon
– was für ein schönes, altes Wort, finde ich. Bedeutung quasi „der geschriebene Ton“ – wunderbar 🙂
Und vielen Dank!
Motschekiebchen= Marienkäfer
geh weg
Ich bin im Buch „Die Welt in 100 Jahren“(S.47) auf das Wort Brauttoilette gestoßen. Damit ist vermutlich eine Art Brautkleid gemeint. Im Internet finde ich leider keine Definition dazu.
Der Begriff „Toilette machen“ wurde früher in dem Sinne „sich zurechtmachen“ / „sich frischmachen“ verwendet. So wurde der Frisier-/ Schminktisch früher auch „Frisiertoilette“ genannt. Die Brauttoilette dürfte dann also den Vorgang / den Platz bezeichnen, wo sich die Braut für ihren großen Tag fertigmacht.
Spornstreichs: Schnell, flugs, rasch. Beispielsatz : Er ging nach dem Mittagessen spornstreichs zu seiner Freundin.
„Eine kesse Sohle aufs Parkett legen“ – tanzen gehen
„Du alter Schwerenöter“ – Du alter Charmeur – einer der viele Komplimente macht
Vergnügen- Tanzveranstaltung, Volksfest
Die Kapelle spielt auf- eine Band macht Musik
„Einen über den Durst trinken “ – besoffen sein
„Einer Dame den Hof machen“ – eine Frau umworben
“ als junge Frau “ in Stellung gehen“ – bei Gutsbesitzen als Dienstmädchen arbeiten
Das Aufgebot bestellen- heiraten wollen
Auf dem Kanapee liegen – auf dem Sofa liegen
Transistor einschalten- Radio hören
Elevator- Fahrstuhl
Dresche bekommen, man wird verdroschen- Schläge bekommen, man wurde geschlagen
Einsegnung- Konfirmation
Schmökern- etwas durchsuchen
Etwas abseien- etwas durch ein Sieb/Tuch Gießen
Eine Miete anlegen- Erdloch mit Stroh usw.,in dem Kartoffeln,Rüben und.ä. gelagert/überwintert wurden
Wäsche plätten- bügeln
“ haben sie gedient?“ -waren sie in der Armee?
Talglicht- Kerze
Scheuern- etwas mit der Bürste nass schrubben, ausscheuern- einen Gegenstand auswaschen
Chaussee- Straße
„Jemanden den Marsch blasen“ Jemanden eine Ansage machen, ihn kritisieren
Jemanden tadeln- Jemanden eine Sgrafe geben
Zuchthaus- Gefängnis
Etwas scheffeln- einsammeln
“ das geht dich einen feuchten Kehricht an“ – Kehricht- Dreck/Schmutz
Kehren- fegen
Büchsenmacher – Jemand der Gewehre/Schusswaffen anfertigt
Die Spreu vom Weizen trennen- Spreu- Die Hülle/Schale vom Korn – etwas Gutes und schlechtes auseinander halten/ sortieren
Schelte erhalten- ausgeschimpft werden
Krüppel- Behinderter
Brandmeister- Feuerwehrmann
Der/Die Schnitter- Leute, die zur Getreideernte kamen und mit der Sense das Korn mähten
Der Bötcher- Fassbauer
Der Pötter- Ofensetzer
Stellmacher- Pferdewagenbauer
Spengler- Dachdecker
Zerzauste Haare- ungekämmte Haare
Zerzaust aussehen- unordentlich/durcheinander
Den Handschuh werfen- etwas aufgeben
Nichts übers Knie brechen- nicht vorschnell/ unüberlegt handeln
Tausendsasser- ein vielseitig begabter Mensch
Ein Hans Dampf in allen Gassen
Regulator- Pendelwanduhr
Zaster- Geld
Die Zeche prellen
Etwas überdrüssig werden- gelangweilt sein, etwas nicht mehr haben wollen
Etwas ausbaldovern- etwas erkunden/ausspionieren
Eine schöne Statur haben- eine schöne Figur haben
Scharlatan- Betrüger/Lügner
Mit etwas liebäugeln- etwas gerne haben wollen- Etwas planen/ in Erwägung ziehen, anschaffen zu wollen was ma
„Feuchter Kehricht“ war eine euphemistische Umschreibung des Begriffs Kot. Es lautete also eigentlich: Das geht dich einen Scheiß an!
Anbucken
– sich bei jemandem anlehnen. Meist tun das Kind, um, Sicherheit und Nähe zu spüren, aber auch Erwachsene können sich beieinander anbucken. Im Anbucken ist das Gefühl von Gemeinsamkeit aufgehoben, wenn es nicht gefühlt wird, ist es einfach Anlehnen.
Zerstreuung suchen
– sich ablenken, Ablenkung suchen
obschon
Gassenhauer
ein volkstümlich derbes Lied—heute vielleicht vergleichbar mit Hit
Krinoline
Dieses „tödliche“ Gestell war eine der populärsten Modeerscheinungen des 19, Jahrhunderts: die Krinoline – ein Reifrock, der zuerst aus Rosshaar und Leinen, später aus Federstahlbändern bestand. Das sperrige Kleidungsstück löste die vielen Schichten aus Unterröcken ab, die zuvor lange Zeit in Mode gewesen waren.
Knaster
Das Wort ist zwar wohl wieder in Gebrauch für alle rauchbaren Pflanzenteile, meinte aber wohl ursprünglich einfach Tabak.
Ebenfalls als Knaster wurde im 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ein verdrießlicher Mann betitelt. (Wikipwedia)
Kokolores es bedeutet soviel wie –Unsinn, Unfug– Das ist doch alles Kokolores
Ich dachte, Galoschen sind eine Art von Überschuh, aus Gummi, die den „echten“ Schuh vor Nässe oder Schmutz schützen sollen.
Mir ist gerade das Wort “ Schabracke “ eingefallen mit dem man früher den Mantelüberwurf vom Kragen bis zum Ellenbogen bezeichnete. Dieser hielt Nässe und Kälte ab. Die „Galoschen“ bezeichneten einfache Schuhe oder auch die Holzpantinen.
Du alte Schabracke ist ein liederliches Weib
„Cherubinisch“ – Ich finde dieses alte Wort passt fantastisch zum Monat Dezember, ist es doch etwa gleichzusetzen mit „engelsgleich“.
Vielleicht kennen manche noch den „Cherub“ aus einem alten Kirchenlied.
Viel Spaß bei der Recherche und natürlich ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Korsar ist so ein schönes, altes Wort und findet kaum noch Verwendung. Es gibt heutzutage wohl zu wenig Korsaren.
Korsaren gibt es noch in Russland. Hier waren es die Husaren der kaiserlichen Hoheit. Wo kein Kaiser mehr da auch keine Husaren mehr. Zur damaligen Zeit wahren sie aber sehr angesehen vor allem bei den Freuleins.
Wurden nicht auch Piraten so genannt?
Im maritimen Zusammenhang waren Korsaren staatlich lizensierte private Freibeuter, also Piraten mit Lizenz, die nur den politischen Gegner dessen berauben durften, der den Freibeuterbrief ausgestellt hatte. Dieser bekam dann auch einen Anteil der Beute. Sowas wie die Söldner heutzutage, aber zu Wasser. Piraten machten keine Unterschiede und arbeiteten nur für die eigene Tasche.
Kleinod
1.
kostbares Schmuckstück
„ein Kleinod aus Brillanten“
2.
Kostbarkeit, Juwel
„ein architektonisches Kleinod“
Ich habe noch den „Gigerl“ zu bieten, ein Modegeck, Stutzer, ein eitler Hahn.
Backfisch – junges Mädchen
Base – Cousine
Oheim- Onkel
Firlefanz und Tand
Mir fällt da noch der Minnesang ein.
angelegentlich – eifrig, mit Hingabe
„erküren“ – „gewählt“ oder „bestimmt“ würde man heutzutage sagen.
Als „Emballagen“, französisches Wort für Verpackungen, wurden bzw. werden umgangssprachlich die „personenbezogenen, dinglichen Überbleibsel“ bezeichnet.
Beispiel: Der benutzte Teller steht noch auf dem Tisch:
„Nimm‘ deine Emballagen mit“
„Räume mal deine Emballagen noch in die Küche“
Mein Opa fluchte immer: „ Ei der Daus“.
Eine alte Redewendung. Daus kennt man heute natürlich noch unter Teufel?
„Ei der Daus “ ist der Ausdruck, genau wie zum Beispiel “ mich laust der Affe „, für etwas verwunderliches das man nicht erwartet hat.
allgemach ist mein Wort, hat eine ähnliche Bedeutung wie „allmählich“, wird aber nicht mehr verwendet. Habe es in einem alten Roman gefunden!
Duvet oder Plümo für eine Bettdecke, kommt beides aus dem Französischen (plumeau), duvet heißt es auch auf Englisch. Im Saarland sagte man früher auch gern „Düwwä“. 😉 Habe beide Begriffe aber schon lang nicht mehr im Deutschen gehört.
Wenn ich früher Grimassen geschnitten habe, sagte meine Oma immer zu mir: Lass die Fisimatenten.
(Was so viel heißt wie höre mit dem Blödsinn auf)
Geselchtes, Fernsprecher, Telefonistin, Gewand, Trauerjahr, Frack, gnädige Frau, Gatte, Brautstand, Ehestand, Junggeselle, Vogelherd, Krammetsvögel
Wenn man früher nicht von der Couch kam und sich aufraffen musste, sagte man „ermannen“.
Sich einer Sache erwehren für etwas fernhalten oder auch um zum Beispiel Gefühle unterdrücken: „Sie konnten sich der Tränen kaum erwehren.“
Das Wörtchen dappeln soll früher für trippeln oder schleichen benutzt worden sein.
Meine Oma sagte früher wenn jemand kleinlich ist immer das süße Wort bekritteln. Fand ich damals immer sehr lustig
Abkanzeln sagte man früher wenn jemand runtergemacht wurde
Das Wort „geheuer“ mag ich
„Kurios“. Verwendet früher für außergewöhnlich, seltsam.
Ich harre der Dinge,
die kommen.
flanieren für spazieren gehen, Nachtgewand, okkupiert, Pissoir, Liebreiz,illuminieren, etwas ist ermüdend für langweilig,promenieren, Kummerbund
»scharwenzeln« sagte meine Großmutter für „spazieren gehen“, aber auch für „[als Person] (zB in der Küche) im Weg stehen“, im letzteren Sinne dann auch substantivisch »Scharwenzel«
scharwenzeln ist jemanden bezirzen um etwas zu erreichen
Wenn jemand Lärm machte sagte man früher Rumor dazu
Mähhappl: Bedeutung Schaf
Ruhmredig ist ein Wort aus dieser Zeit und heißt soviel wie ruhmvoll.
Mittagsbrot = Belegtes Brot, das man als (zweites) Frühstück, oder Mittagessen zur Arbeit, zur Schule mitnimmt.
Zu „Gote“ noch ein Hinweis: Auch verbreitet ist „Gotel“. Rapunzel nennt in dem Grimm-Märchen die Zauberin „Frau Gotel“ und auch in der Disney-Verfilmung „Neu verföhnt“ heißt diese Figur „Mother Gothel“.
Die männliche Form des Paten wird hier bei uns im Taunus „Petter“ genannt.
„Barras“ – Auf dieses Wort bin ich in alten Feldpostbriefen aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Der Absender schrieb: „Ich bin nun mal beim Barras und muss auch bleiben bis der Krieg zu Ende ist.“
Es bezeichnete seit dem 19. Jh. in der Soldatensprache den Militärdienst oder die Armee.
Eidam – Schwiegersohn
Buttervogel – gemeint ist der Schmetterling
Galanterie – Höflichkeit
großjährig – Erwachsen
Kurzweil – Zeitvertreib
Maid – Mädchen, junge Frau
Oheim – Onkel
Niederkunft – Entbindung
Trottoir – Gehsteig, Bürgersteig
vermaledeit (das Gegenteil von gebenedeit) – verwünscht
ich gehe zum Babutz —- sagte mein Opa früher, wenn er zum Friseur musste
Sind ja schon einige alte Wörter gefunden… mir fällt da ganz spontan
*Godi* oder *Gote* ein, das war früher das Wort (bei uns in Hessen) für Patentante.
Liebe Grüße und weiterhin viel, viel Erfolg!
„Dirne war allgemein die Bezeichnung für ein junges, unverheiratetes Mädchen. Leider wandelte sich die Bedeutung mit der Zeit zu „käuflich Mädchen“ oder Prostituierte. Daher wurde z.B. eine Strophe des Volksiedes „Bunt sind schon die Wälder“ nicht mehr gesungen. Darin heißt es:
Sieh! Wie hier die Dirne
Emsig Pflaum‘ und Birne
In ihr Körbchen legt;
Dort, mit leichten Schritten,
Jene goldne Quitten
In den Landhof trägt!
Latrine – Vorgänger der Toilette und Gedicht von Günter Eich
ich gehe zum Babutz —- sagte mein Opa früher, wenn er zum Friseur musste.
„Grabuge“ wurde früher verwendet, ist aber ein französisches Wort und bedeutet Chaos
„Sich weiden“ ist ein alter Begriff, den meisten wahrscheinlich noch in Zusammenhang mit dem Wortspiel „Augenweide“ bekannt.
Hagestolz – hag war früher die Bezeichnung für ein Gut; stalt für besitzend. Heute wird sicherlich ein eingefleischter Single so genannt, wenn überhaupt.
Erdapfel,Nudel -sagen ältere Menschen zu Kartoffeln.
Billett, heißt heute Ticket. Außer in der Schweiz. Da heißt es immer noch Billett.
Eierpflanze für Aubergine. Das hab ich mal in einem alten Wörterbuch gelesen.
Tumultanten für Aufrührer, Aufwiegler.
Mein Wort wäre Pedell. Mein Vater war Pedell auf der Universität. Das ist sowas wie Universitätsbote oder Hausmeister.
Um ehrlich zu sein bin ich mir net sicher wie alt das Wort ist aber „Ausbund“ wird definitiv nicht mehr benutzt.
Mein Wort für das Gewinnspiel wäre „holdes“. Kennt man höchstens noch aus „holde Maid“?
Wer kennt noch das Wort „schwatzhaften“? Ich glaube was es bedeutet ist Selbsterklärend und veraltet ist es sowieso.
Jemandem „ergeben“ sein. Mein Wort für das Gewinnspiel 🙂
Mein Wort ist erwehren. Beispiel: „ Er kann sich des Zweifels nicht erwehren“.
Das Wort „müßig“ ist zwar noch bekannt nichtsdestotrotz veraltet und kaum noch zu hören.
Trumm bedeutet soviel wie „großes Stück“ und ist im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr zu finden.
In Bayern schon. Magst du trumm Watschn?
Anempfinden ist ein altes Wort welches in dieser Art nicht mehr verwendet wird.
Nobel ist wird kaum noch benutzt. Die Frage ist nur ob dies an der Gesellschaft oder an dem Wort liegt:)
Eine Redewendung zur Teilnahme: „Etwas steht nicht zu Gesichte“
„Siechtum“ wird heute nicht mehr verwendet.
Mein altes Wort ist „anfechten“, z.B. „Wenn ich das verliere, würde mich das nicht anfechten.“
Ich biete drei Wörter. Einhimmeln (sterben bei Kindern verwendet), Steg-Reif (früher der Steigbügel, deshalb bedeutet aus dem Stegreif ürsprünglich ohne vom Pferd zu steigen) und schenierlich, das alte Wort für peinlich.
Honett – rechtschaffend, ehrlicv
Mummenschanz- Maskenball ?
dispensieren = (vorübergehend) freistellen, entbinden
klamm = leicht feucht (Die Wäsche ist noch klamm) , steif vor Kälte (die Finger sind klamm) , kein oder wenig (Kommst du mit in die Kneipe? Nein ich bin heute klamm bei Kasse)
Vielen Dank für diese Beiträge! Werden beim nächsten Update berücksichtigt ?
Mein altes Wort für die Ostereiersuche ist:
„Rapport“ – aus dem militärgebrauch, für „Bericht“. Rapport erstatten bedeutet dann Meldung machen.
Greisenasyl – Altersheim
Siechenhaus – Krankenhaus, Hospiz?
Offerte – Angebot „Offerten an die Expedition des Blattes“ (eine Art Chiffreanzeige)
Knochenschüttler – Fahrrad im 19. Jhd. vor dem Hochrad
Putz/ Kopfputz / Putzmacherin – Modistin, Hutmacherin
Kehrichttonnen-Abfuhrchauffeur – Müllwagenfahrer
Benzinpumpe – Tankstelle (1920er J.)
Perron – Bahnsteig
Kindsmagd – Babysitter
Heissluftdusche – Haartrockner (Fön war ein geschützer Markenname, 1910er 1920er J.)
Brotröster – Toaster
Joppe – kurzer Mantel
Rock – längere Jacke (Gehrock)
Kraftdroschke – Taxi
Fenstermantel – dicker Vorhang im Winter
Eidam so wurde der Schwiegersohn bezeichnet
Söhnerin war der Begriff für Schwiegertochter
Vertiko = ein bestimmter Möbeltyp
Nach dem schon viele personenbezogene Begriffe in der Auflistung stehen (Knabe, Jüngling, Backfisch) würde ich die Wörter Kegel und Bastard für ein uneheliches Kind noch vorschlagen.
Immer wieder ein schönes Wort und definitv aus unserer Zeit gefallen sind „Habseligkeiten“.
Das könnte man gleich noch um „Tand“ erweitern…
Paraplü für Regenschirm
Bebe- das sagte Oma immer zum Rührkuchen(Gugelhupf)
Feudel – Scheuertuch oder Lappen
Putzstock- Schrubber oder Besen
darob- anderes Wort für darüber Bsp: er war darob sehr ungehalten
Ungehalten- sauer, schlecht gestimmt
Eloquent- wortreich, geistreich, gebildet in einer Unterhaltung – sie war eine eloquente Gesprächspartnerin
Aus der Familienforschung bring ich folgendes mit:
Bastart ( d )ist ein uneheliches Kind, früher aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten,
Eidam ist der Schwiegersohn
Godi ist die Patentante
Muhme ist die Tante Oheim der Onkel ( wobei bei den Ahnen nochmals unterschieden wird ob es die Schwester/ der Bruder von Vater oder Mutter ist 🙂
Schwippschwager nannte man bei einer Frau den Schwager des eigenen Ehemanns
Schwippschwägerin ist dementsprechend die Ehefrau des Bruder des eigenen Mannes
Wirth ist ein anderes Wort für die Berufsbezeichnung Bauer -> Landwirt
ich habe zu Anfang immer gedacht, warum Wirth? Da hatte doch niemand eine Kneipe, das waren doch alles Bauern. Bis ich dann die Erklärung auf einem Genealogentreffen bekam,da war es echt von Vorteil, daß ich über mich selber lachen konnte.
Wehenmutter ist die Hebamme
Fulminant, das bedeutet sowas wie heute geil oder cool. Ich weiß aber nicht ob es alt genug ist
Noch eine weitere Erklärung zu dem Wort Krise, Kriesis: Höhepunkt einer Krankheit z.B hohes Fieber, der Zeitpunkt an dem das Fieber seine höchste Gradzahl erreicht hat, und dann auf den normalen Wert abfällt.
Wie wäre es denn mit der Chose – die Sache oder Angelegenheit, der Contenance – Haltung oder Fassung bewahren und der Chaiselounge als Tagesbett, das einem kurzen Mittagsschlafe dient?
Ich hätte zwei Worte für C. Einmal Chaiselongue oder nur Chaise und Chapeau Claque. Also ein anderes Wort für Sofa, jedenfalls sagt mein Stiefvater schon immer Chaise dazu und ein auklappbarer Zylinder.
Vestibül – ein tolles altes Wort, wie ich finde.?
„Famos“ für toll, super… 😉 „Das wird wohl schwer halten“ für: Das wird schwierig, wird kaum klappen… „Höhere Töchter“ = Töchter aus „gutem Hause“… „Fräulein vom Amt“ oder „Klingelfee“ = Telefonistin
Nadelgeld. Das Haushaltsgeld ist für den Haushalt gedacht, das Nadelgeld bekam die Hausfrau vom Ehemann für ihren persönlichen Gebrauch.
Backfisch – Jugendliche
allenthalben – überall, immer
Apruçu = Geistreicher Kommentar eise Dritten in einer Konversation… Der Apruçu war der Sinnfrei mein Herr
Kohlenmann oder Kohlenmänner gibt es und hört man nicht mehr. Als ich klein war haben diese Männer immer die Kohlen gebracht. Haben die Jutesäcke, gefüllt mit Kohlen, vom Pritschenwagen geholt und auf dem Rücken in den Keller transportiert. Viele dieser Männer waren zwar klein aber dafür stark und ich erinnerem mich noch an die großen schwarzen Hände. Die (Eier)-kohlenschütte gibt es und hört man irgendwie auch nicht mehr. Das war ein hoher Blechbehälter mit Henkel, vorne abgerundet, damit man den Inhalt, meistens Eierkohlen, gleich in den Ofen schütten konnte. Kohlenbriketts habe ich auch ewig nicht mehr gesehen oder das Wort gehört. Da fällt mir noch der Feuerhaken ein. Den hat meine Mutter immer in der Küche gebraucht. Um im großen alten, weißen Küchenherd,der natürlich mit Holz befeuert wurde, die Feuerringe oben auf dem Herd zu bewegen bzw. den Herd oben zu öffnen. Irgendwie scheine ich es mit Feuer, Herd und Kohlen zu haben. 🙂
Danke für Deinen Beitrag – ja die Kohlenfeuerung ist Zeitgeschichte!
Das Techtelmechtel für eine heimliche Liebschaft
Zu Base passt dann auch Vetter (also Cousin)
vielleicht auch Kaffee oder Teekränzchen ??
Die Begriffe „Aufwartung“ oder „den Hof machen“ sind leider schon vor den Tinderzeiten verschwunden…
Sehr treffend formuliert ?
Zu meinem Vergnügen fällt mir noch das Pläsier ein, als ich in meinem Boudoir saß.
?? ?
düpieren
1.täuschen, überlisten
„der angebliche Vertreter hat mehrere Geschäftsleute düpiert“
2.
jemanden vor den Kopf stoßen, brüskieren
Hab ich gestern zu meiner Katze gesagt, als sie zu mir gerannt kam und als ich knuddeln wollte, eiskalt die Richtung gewechselt hat.
„Da hast du mich jetzt aber düpiert.“
Ich fand, dieses Wort ist es wert, erhalten zu werden.
Und übrigens, hab dann meine Katze später doch wieder intensiv knuddeln dürfen.
zur Räson bringen
massregeln, zu Vernunft bringen
Jemanden zur Räson bringen bedeutet jemanden wütend machen, oder aber auch ihn provozieren damit derjenige wütend wird.
Hmmm..mir scheint da wurde Räson mit Rage, bzw. „jmd. in Rage bringen“ verwechselt, denn wenn man jmd zur „Räson bringen“ möchte, ist es eher genau das Gegenteil, sprich ihn nicht zu provozieren, sondern ihn zu beruhigen und ihn zum überdenken seines Handels anzuregen.
Wie wäre es mit „Behuf“? Zu diesem Zweck würde sich das Wort doch eignen?
Sehr schön!
Oheim stand früher für Onkel (Bruder der Mutter)
Danke für den Beitrag!
Knirps für einen kleinen Jungen
Stimmt -schönes Wort, heute eher für den kleinen Regenschirm in Gebrauch ?
avancieren
Aufsteigen, befördert werden
Deshalb wurde ja auch der erste Taschenschirm „Knirps“ genannt – klein und praktisch!
„Umgang nehmen“: etwas vermeiden, von etwas Abstand nehmen
Sehr interessant, den Ausdruck kannte ich noch nicht – vielen Dank!
Kontor ist meines Wissens der alte Begriff für Büro oder auch Niederlassung. 😉
Lustige Idee mit den alten Worten. Interessant, dass einige im heutigen Sprachgebrauch gar nicht mehr vorhanden sind, während andere noch einigermaßen gängig sind:)
Das stimmt – jede Zeit hat ihre speziellen Wörter, aber manche überdauern…
Spitzbube
bedarf wohl keiner Erklärung ?
Das ist die Bezeichnung für einen kleinen Jungen der durch seine Streiche und Unternehmungen nicht nur Unsinn sondern auch Vorteile erreicht. Ähnlich wie der Michel aus Lönneberg von Astrid Lindgren
scharwenzeln = sich in jemandes Nähe zu schaffen machen und dabei immer bereit sein, übertrieben geschäftig und eilfertig seine Dienste anzubieten, um sich dadurch einzuschmeicheln
Schlawiener = schlauer, pfiffiger Mensch (Herkunft: seit dem 19. Jahrhundert belegt; das Wort ist eine Bildung zu „Slovene“ oder „Slavone“. Kluge: „Gemeint sind ursprünglich die slovenischen Hausierer, die als besonders gerissen galten.)
Ein weitverbreitetes Wort für Junge war damals Knabe: „Als Knabe hatte Karl selbst in das Kloster eintreten wollen.“
Sah ein Knab ein Röslein stehen…fällt mir da spontan ein ?
Deut… Der ist keinen Deut besser. Deut ist eine alte niederländische Münze.
Jungfer, Galoschen, Leibchen, Fisematenten, Amme.. Ich hoffe da sind Worte bei die noch fehlen in der Sammlung
Ich hätte noch den Ausdruck „Base“. Die Bedeutung hinter dem Wort ist Cousine. Man sagte früher zum Beispiel: „… und war dann mit Frida bei der Base in Ulm gewesen.“
Ja, habe ich auch öfters in alten Erzählungen gefunden ?
Restauration
alte Bezeichnung für Gaststätte, meistens an Ausflugszielen, Badeseen u.ä.
Hab jetzt hier viel geschmökert und ein Buch bestellt, außerdem den Newsletter. Mich dünkt, mir fallen noch einige alte Wörter ein. Man bestellte eine Droschke, wenn man reisen wollte. Es kam der Bierkutscher und man kaufte für einen Sechser Bier und holte es im Krug. Wirkte das dann, ging man auf den Abtritt. Die Kinder spielten Hoppse und mit dem Kreisel oder Hula Hopp Reifen. Dazu trugen sie Gamaschen und Leibchen. Liebe Grüße Beate
Die Base ist das weibliche Gegenstück vom Vetter.
Krisis – Kriese
Beispiel: ;daß das Reich in dieser Zeit eine schwere Krisis durchzumachen hatte, […]
*Krise
„Tropfage“ anstatt Regenrinne. (Tropfasch ausgesprochen) Eine Großtante von Freunden von mir sagte dies immer.
Vielen Dank für Deine Vorschläge!
Gleich einen Fehler gefunden: Rollschuhe sind keine Rollerblades. Bei den „Blades“ sind die Räder hintereinander, eben wie eine Klinge, bei Rollschuhen zu zweit nebeneinander. Den Sport Rollschuhlaufen gibt es immer noch ganz normal, nur nicht so bekannt wie Fußball.
Posamenteriewaren;Kurzwaren; Bring mir doch eine Elle Gummiband aus dem Posamenteriewarenladen
Meine Oma sagte natürlich Posamentierwaren
Welcher Zug ist gezogen? für die Frage, welcher Zug am Bahnsteig angezeigt wird. Statt der heutigen Leuchtschilder wurden die Schilder auf dem Bahnsteig mit einem Haken mechanisch heruntergezogen.
Herzensdank-großer Dank. Seelenfroh-innerlich froh tunlich-angebracht,ratsam
Bei Buchstabe C fiel mir ein…
Chapeau Claque = klappbaren Zylinder.
„Grämen“ , „Schäbig“ , „Lütte“ , „Muckefuck“ , „alsbald“ …Das sind ein paar Begriffe, mit denen ich aufgewachsen bin – ich war in den Sommerferien immer bei den Grosseltern und ich hatte das Glück; im Kindergarten alter sogar noch meine Urgrosseltern zu haben bis ich 12 war.
Mir fällt auf, dass der „Almanach“ hier noch nicht aufgelistet ist.
Doutzi
fixieren – etwas feststellen/festmachen
Beispiel: Hannibals Übergang über die Alpen genau zu fixieren, wird wohl kaum jemals gelingen.
iwo – Verneinung
elefantös – großartig (inden 20er Jahren
Mumpitz – Unsinn
Beletage – Hauptwohnung/Herrschaftswohnung in einem mehrstöckigen Haus
Blaustrumpf – eine selbstbestimmte Frau
Banause – ein ungehobelter Mann
Wert auf Etikette leggen – sich anständig benehmen
Mir fiel gerade das Wort „Feinsliebchen“ ein
ungemein – ähnliche Bedeutung wie beachtlich,ansehnlich,bedeutsam,groß,auffällig