Jettchen Gebert (Georg Hermann)

 In Historischer Roman

Inhalt:

Für alle, die gerne einmal in die bürgerliche Welt der Biedermeierzeit eintauchen möchten und die Liebesgeschichten mögen, ist dieser Roman eine gute Wahl. Allerdings endet die Liebesgeschichte tragisch (soviel kann verraten werden). Und trotz der poetischen Schilderungen der Welt der Biedermeierzeit (der Roman spielt 1839) werden auch die Grenzen dieser von außen so harmonisch anmutenden Welt aufgezeigt.

Jettchen, die Hauptfigur ist Mitte zwanzig, schön, unverheiratet und lebt bei ihrer Verwandtschaft – Tante und Onkel-, die sie als junge Waise aufenommen hatten, ein sorgloses Leben. Sie ist belesen und interessiert. Gerne diskutiert sie mit ihrem Onkel Jason die angesagten Bücher der Zeit. Ihre Verantwortlichkeiten sind jedoch begrenzt:  sie beteiligt sich an der Organisation des Haushaltes.

Das Leben mehrerer Familien, die allesamt jüdisch und bürgerlich sind, wird erzählt – gemeinsame Mahlzeiten, Kabbeleien und Sticheleien untereinander, die Sommerfrische im noch ländlichen Charlottenburg -man lebt im städtischen Berlin- wird sehr poetisch und detailreich geschildert. Zu Beginn lernt Jettchen den mittellosen Doktor Kößling kennen, der sich als Schriftsteller betätigt. Im Verlauf kommt man sich näher und sowohl Jettchen als auch der Doktor erleben ihre erste Liebe. Doch der Doktor kommt als Heiratskandidat nicht in Frage, wohl aber ein entfernter Verwandter der Familie der Tante, ein Emporkömmling ohne Manieren und Kultiviertheit. Wie die Geschichte weitergeht – lest es selbst.

Kleiner Hinweis: Der Roman wurde 1906 geschrieben (da wir meist historische Romane, die in der heutigen Zeit geschrieben wurden, vorstellen).

Textauszug (S. …) folgt:

 

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Gretes Fazit

(für alle, die…mögen) :

+ historische Familiensagas

+ Fans der Biedermeierzeit

+ Liebesgeschichten

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Über den Autor

Georg Hermann (1871-1943) war einer der meistgelesenen und produktivsten Autoren seiner Zeit. Berühmtheit erlangte er durch seine Berliner Familien- und Gesellschaftsromane, allen voran dem vorgestellten Roman »Jettchen Gebert« (1906). Mit diesem Roman sowie der Fortsetzung »Henriette Jacoby« (1908), machte er sich einen Namen als Chronist des deutsch-jüdischen Lebens. Hermann, der als »jüdischer Fontane« gefeiert wurde, etablierte sich schnell als einflussreiche Größe im Literaturbetrieb seiner Zeit. In seinen zahlreichen Essays zeigte er sich als Kunstkenner und kritisierte später immer wieder die politischen Entwicklungen der Weimarer Republik.
Er floh 1933 ins niederländische Exil und wurde in Auschwitz ermordet.

Der Roman wurde in der Fassung von 1922 vom Wallstein Verlag wiederaufgelegt.

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1908 mit seiner Frau (Bild: Marta Wolff)
Etruskischer Spiegel

In diesem Überblick findet Ihr alle bisher vorgestellten historischen Romane – die Handlungen sind in unterschiedlichen vergangenen Zeiten angesiedelt, beginnend vom Anfang des 19. Jahrhundert.

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