Das Haus Windsor (Michael Imhof/ Hartmut Ellrich)
und seine deutsche Herkunft
Inhaltsüberblick:
Das englische Königshaus steht im Fokus der Öffentlichkeit. Damit meine ich nicht nur die Skandale und Skandälchen rund um die königliche Familie, insbesondere die beiden Prinzen Wiliam und Harry und ihren Familien, welche immer eine Schlagzeile wert sind.
Es geht auch um den politischen Einfluss und die Haltung der jeweiligen Herrscher und ihrer potentiellen Nachfolger. Skandale gab es übrigens schon so lange wie das Haus Windsor existiert, d.h. auch vor dessen Umbenennung 1918, als es noch Saxe-Coburg and Gotha, auf deutsch Sachsen-Coburg und Gotha hieß. Und da sind wir auch schon bei den deutschen Ursprüngen des britischen Könighauses. Wie weit diese zurück gehen, das wird im Buch erzählt.
Die Geschichte beginnt 1714 als Georg I. als erster König aus einem deutschen Adelshaus, den Welfen, den englischen Thron besteigt. Aber wie kam es zu dieser Entwicklung? Das wird in den zwei eingehenden Kapiteln, zum einen über die Voraussetzungen in England, zum anderen über das Adelsgeschlecht der Welfen, erzählt. Danach werden die deutschstämmigen Oberhäupter nacheinander vorgestellt, sehr schön illustriert und (trotz der vielen Querverbindungen in der adeligen Welt, von denen einige einfach erwähnt werden müssen) unterhaltsam erzählt.
Insbesondere die eine oder andere Anekdote, die dabei berichtet wird, ist das Salz in der Suppe. Tatsächlich wird die damalige Adelswelt so lebendig und man staunt, wie unterschiedlich diese Familien ihre Leben und ihre Karrieren gestaltet haben.
Abgesehen, dass mir Königin Victoria in der Beschreibung ein bisschen zu kurz gekommen ist, vermittelt die Vorstellung der verschiedenen Könige und Königinnen einen guten Einblick in die Geschichte dieses Adelsgeschlechts, die übrigens bis zum aktuellen König Charles III. erzählt wird.
Fazit
Für alle, die sich für die Windsors, ihre Geschichte und ihre Verbindungen zu europäischen Adelshäuser interessieren, ist dieses Buch eine gute Wahl. Selbst für Interessierte, die gelegentlich einen Blick in einschlägige Illustrierte werfen (natürlich nur beim Frisör!) ist diese Einordnung, wer woher kommt mit den entsprechenden Querverbindungen, sehr aufschlussreich!
Über die Autoren:
Dr. Michael Imhof, 1964 in Fulda geboren, gründete im September 1996 den Michael Imhof Verlag. Nach dem Abitur studierte er bis 1991 an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg Kunstgeschichte, Denkmalpflege und Volkskunde, wo er 1996 auch promovierte. Bereits während seiner Studienzeit veröffentlichte er mehrere Aufsätze und Bücher zu kunstgeschichtlichen und volkskundlichen Themen. Neben seiner verlegerischen Arbeit ist Michael Imhof auch selbst als Autor, Fotograf und Buchgestalter tätig. Zahlreiche im Michael Imhof Verlag erschienene Titel sind von ihm verfasst und/oder mit seinen Fotos bebildert.
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