Ein „kolossales Sisi-Denkmal“ für die Wiener Weltausstellung von 1873

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Ein Gastbeitrag von Hannes Etzlstorfer

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Souvenirblatt zur Wienerweltausstellung 1873Quelle: Sammlung Autor

Zehn Tage vor der Eröffnung der Wiener Weltausstellung am 1. Mai 1873 ist die Residenzstadt an der Donau wieder einmal Schauplatz einer pompösen kaiserlichen Hochzeit: Am 20. April 1873 ehelicht die älteste Tochter von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth, Erzherzogin Gisela, den Prinzen Leopold von Bayern in Wien.

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Erzherzogin Giosela und Prinz Leopold von Bayern 1872Quelle: Sammlung Autor

Tausende Schaulustige haben sich an diesem Tag zur Wiener Augustinerkirche begeben, um vor allem einen Blick auf die höchst selten in der Stadt weilende Kaiserin Elisabeth werfen zu können. Sie erscheint in einem taubengrauen, silberbestickten Schleppkleid und mit Smaragden und Brillanten, ihre Tochter Gisela in einem weißen silberbestickten, von echten Brüsseler Spitzen besetzten Kleid, wie das Neue Wiener Tagblatt berichtet, das auch von der atmosphärischen Stimmung in der Kirche schwärmt:

Ein dünner, feiner Weihrauchnebel durchzieht die Kirche und hüllt bei jedem Schritt, den der Blick vorwärts thut, die Umrisse der einzelnen Gestalten und die Gesamtheit des mächtigen Bildes in zwar immer leises, luftiges, doch immer dichteres Grau.“ 1Neues Wiener Tagblatt, 21. April 1873 (Tagesausgabe).

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Wiener Salonblatt 20. April 1873: Hochzeit der Kaisertochter GiselaQuelle: Sammlung Autor

Wie die Faust aufs Auge

Als so luftig und romantisch empfand es nicht jeder:

Die Decorirung des Inneren der Augustinerkirche ist[…] vielleicht traditionell, gewiß aber sehr geschmacklos […]. Die großen flandrischen Tapeten, Prachtstücke der Weberei, an denen der österreichische Hof sehr reich ist, paßten zwischen die gothische Architektur wie die Faust aufs Auge, die Girandoles um die Pfeiler sahen sehr kümmerlich und simpel aus, von den Lustern hingen spärliche Epheuzweige herab und der rothe Samt war schon sehr verschossen […]. Der Qualm der Kerzen sowie später der Weihrauch erfüllten die Kirche mit einem Dunst und Nebel, in dem man die handelnden Personen sehr undeutlich sich bewegen sah.“2(Die Presse, 21. April 1873) 

 

Der arme Knabe war vom Schmerze ganz überwältigt

Zum tränenreichen Dramolett sollte sich dann die nachmittägliche Verabschiedung des jungen Brautpaares am Wiener Westbahnhof entwickeln. Gisela und ihr Prinz Leopold von Bayern, die per Bahn in die Heimat des Bräutigams und der Kaiserin Elisabeth aufbrechen, werden von der kaiserlichen Familie am Bahnsteig feierlich verabschiedet. Für den vierzehnjährigen Kronprinz Rudolf bricht bei diesem Abschiednehmen fast eine Welt zusammen:

Er weinte unausgesetzt und vermochte weder den Thränenfluß zu hemmen, noch das Schluchzen zu unterdrücken, so sehr er auch sichtlich nach Fassung rang.“ 3Neues Wiener Tagblatt, 21. April 1873 (Tagesausgabe) Er folgt den Jungvermählten gemeinsam mit Elisabeth ins Zugsabteil und will gar nicht mehr von seiner Gisela weichen. „Der arme Knabe war vom Schmerze ganz überwältigt, er weinte und schluchzte womöglich noch mehr als früher. Nach dem Kronprinzen verließ die Kaiserin das Koupé. Sie schwamm in Tränen. Noch auf dem Trittbrett stehend, ließ sie den weißen Schleier fallen und unter seinen verhüllenden Falten drückte sie das Taschentuch an die thränenden Augen.“ 4Neues Wiener Tagblatt, 21. April 1873 (Tagesausgabe)

Die zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz 36-jährige Kaiserin hat sich zu diesem Zeitpunkt längst zum eigenen Denkmal – und hier zur tränenreich-mitfühlenden Mutter – stilisiert.

Braucht diese zum österreichischen Geschichtsmythos erstarrte Kaiserin denn überhaupt ein Denkmal aus Gips, Stein oder Metall? Hinter vorgehaltener Hand fragte man sich aber auch bereits, ob sie denn ein solches verdiene angesichts der Vernachlässigung ihrer Mutter- und Repräsentationspflichten. Dass mit Denkmälern oft wenig zimperlich umgegangen wird, veranschaulicht ein besonders pikantes Beispiel vor dem Hintergrund der Wiener Weltausstellung von 1873, deren Eröffnung sich in diesem Jahr (2023) bereits zum 150. Male jährt.

Für diesen Anlass entstand auch eine Kolossalstatue der Kaiserin, die freilich im wirtschaftlichen Fiasko dieses Weltausstellungsunternehmens gänzlich unterging. Wie hoch – und gefährlich – schon damals am Börsensektor gepokert wird, welche Spekulationen diese für Wien so neuartige Weltausstellung hervorruft und welche Auf- und Umbruchsstimmung dieses Großereignis begleitet, soll im Folgenden den Rahmen für diese etwas missglückte Kaiserin-Elisabeth-Hommage bilden. 

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Die linke Dame sieht Sisi verdächtig ähnlich...(aus "Die Frauenwelt....")Quelle: Sammlung Autor
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Cover der Zeitschrift "Die Frauenwelt. Illustrirte Muster- und Modezeitung" Die Ausgabe vom 30. Mai 1873 ziert das Konterfei der KaiserinQuelle: Sammlung Autor

Vom Londoner Crystal Palace zur Wiener Rotunde

Der Reigen der Weltausstellungen wurde 1851 eingeläutet, als in London die Great Exhibition ihre Pforten eröffnete.5Tristan Paar, Weltausstellungen im 19. Jahrhundert in Großbritannien, Norderstedt 2007, S. 6f. Das Industriezeitalter nützte diese Ausstellungen als wichtigste Bühne für ihre Produkte aller Art. Das erklärt nicht nur die rasche Abfolge der zumeist höchst erfolgreichen Weltausstellungen bis zum Jahr 1873, sondern auch den Umstand, dass in diesem Zeitraum manche Städte mehrmals diese Chance nutzten.

Bis zur Jahrtausendwende (1900) fanden diese Großveranstaltungen, die 1855 als Weltausstellungen firmieren, in 1855 in Paris, 1862 in London, 1867 in Paris, 1873 in Wien, 1876 in Philadelphia, 1878 und 1889 in Paris, 1893 in Chicago und 1900 erneut in Paris statt. 6Jutta Pemsel, Die Wiener Weltausstellung von 1873. Das gründerzeitliche Wien am Wendepunkt, Wien-Köln, S. 13. Wahrzeichen der Wiener Weltausstellung bildete die gigantische Rotunde, der freilich ein ähnliches Schicksal beschieden war wie dem Crystal Palace der Great Exhibition in London: Letztere fiel am 30. November 1936 einem Brand zum Opfer, die Wiener Rotunde am 17. September 1937.

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Plakette auf der Wiener RotundenbrückeQuelle: Sammlung Autor

Ein grauer Morgen sah heute auf das Fest der Eröffnung unserer Weltausstellung nieder

 

Im Vorfeld der Wiener Weltausstellung 1873 war man hingegen noch ganz Feuer und Flamme für dieses Projekt. Zum Generaldirektor der Wiener Weltausstellung wurde der Wiener Wirtschaftsfachmann,Volksbildner und Diplomat Wilhelm Schwarz-Senborn (1816–1903) ernannt, der mit 1860 in den Ritterstand und 1869 in den Freiherrenstand erhoben wurde. Seinen Aufstieg in die Rolle des Weltausstellungsverantwortlichen verdankt er neben Franz von Wertheim auch Kaiser Franz Joseph, der ihn 1871 in diese Position hievt. Seinen jüngeren Bruder, Erzherzog Karl Ludwig (1833–1896), macht der Kaiser zum Protektor und Erzherzog Rainer (1827–1913), den Großonkel des Kaisers 7Wiener Salonblatt, 4. Mai 1873 , zum Präsidenten der Wiener Weltausstellung. 8Erzherzog Rainer wurde 1827 in Mailand als Sohn von Erzherzog Rainer Joseph Johann geboren, dessen wesentlich prominenteren Brüder Kaiser Franz I. sowie Erzherzog Johann waren. Er brachte seine Kindheit und Jugend in Oberitalien zu und machte anschließend die für einen Erzherzog obligate Militärkarriere. Die feierliche Eröffnung findet am 1. Mai 1873 auch im Beisein der Kaiserin statt.9Wiener Weltausstellungs-Zeitung Internationale Ausstellungs-Zeitung, 2. Mai 1873.  

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Haupteingang zur Wiener Weltausstellung mit RotundeQuelle: Sammlung Autor

Mein Vertrauen in den Patriotismus und die Leistungsfähigkeit meiner Völker

Trotzdem wird das Zeremoniell eisern eingehalten:

Punkt 12 Uhr fuhr Se. Majestät der Kaiser in Marschallsuniform mit ihrer Majestät der Kaiserin im sechsspännigen Galawagen, von luxuriös costümierten Jockeys dirigiert, bei dem Südportale vor. (…) Der letzte der angekommenen fürstlichen Gäste war der Prinz von Wales.10Wiener Weltausstellungs-Zeitung. Internationale Ausstellungs-Zeitung Centralorgan für die Weltausstellung im Jahre 1873, 2. Mai 1873. In seiner Eröffnungsrede spricht der Kaiser – knapp ein Vierteljahrhundert nach der blutigen Revolution von 1848 – vom Vertrauen in den Patriotismus: „Mit lebhafter Befriedigung sehe ich die Vollendung eines Unternehmens, dessen Wichtigkeit und Bedeutung ich in vollstem Maße würdige. Mein Vertrauen in den Patriotismus und die Leistungsfähigkeit meiner Völker, in die Sympathien und Unterstützung der uns befreundeten Nationen hat die Entwicklung des großen Werkes begleitet. Mein kaiserliches Wohlwollen und meine dankbare Anerkennung sind seiner Vollendung gewidmet. Hiermit erkläre ich die Weltausstellung für eröffnet.“11Wiener Zeitung, 2. Mai 1873. 

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Haupteingang zur Wiener WeltausstellungQuelle: Sammlung Autor

Der Anblick des Ganzen macht den Eindruck des Majestätischen

Die Kaiserin erscheint zur Eröffnung in einer licht-lila, dunkelblau geputzten Frühlingstoilette. Sie lässt zahllose wie endlose Reden über sich ergehen, während das für die hohen Gäste geplante Dejeuner im Kaiserpavillon wegen der ungünstigen Witterung kurzerhand abgesagt werden muss.

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Wiener Salonblatt 11. Mai 1873Quelle: Sammlung Autor

In diesem Kaiserpavillon wird ein eigener Saal für die Kaiserin prunkvoll eingerichtet, auch wenn er, wie die Zeitungsberichte verraten, zum Zeitpunkt der Eröffnung noch ein Provisorium im „potemkinschen Glanz“ dargestellt haben dürfte.

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Kaiserpavillon auf der Wiener WeltausstellungQuelle: Sammlung Autor

So berichtet etwa das Illustrirte Wiener Extrablatt ausführlich wie auch etwas süffisant über die (zur Eröffnung noch halbfertige) Weltausstellungs-Residenz der Kaiserin:

 

Der Saal ist ein, der schönen Herrin würdiges Prachtwerk und kann zugleich als Kollektiv-Ausstellungsobjekt der gesammten österreichischen Industrie gelten, denn zur Ausstattung dieses Zimmers haben ausschließlich unsere vornehmsten Industriellen beigetragen. Der Kaiserpavillon ist das Werk der Architekten Gustav Gugitz und Josef Storck. […] Das Zimmer der Kaiserin unterscheidet sich von den anderen Appartements dadurch allein schon besonders vortheilhaft, daß es im Gegensatz zu den anderen, dunkel gehaltenen Piecen ein lichtes, heiteres Aussehen hat. Hier brilliert Philipp Haas und Söhne nach Storck‘s Angabe in blauer Seide, die mit Gold versetzt ist. […] Das Deckengemälde ist von Professor Friedrich Sturm, die Dekorationsmalerei von Ignaz Schönbrunner. Faber und Komp. hat die Vorhänge, Bösendorfer das Piano geliefert. Der Anblick des Ganzen macht den Eindruck des Majestätischen, dem sich die Grazie und Formschönheit verbunden haben.“12Illustrirtes Wiener Extrablatt, 30. Juli 1873. 

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Illustrirtes Wiener Extrablatt 30. Juli 1873Quelle: Sammlung Autor

Zusammengehalten von provisorischem Leim, Stecknadeln und schmächtigen Drahtstifte

Dass dieses ephemere Wunderwerk am Tag der Eröffnung im Mai noch ein kunstvoll kaschiertes Provisorium darstellt, wird gar nicht verschwiegen:

 

Das Getäfel hing an dem geheimsten provisorischen Leim, Stecknadeln und schmächtige Drahtstifte hatten die Aufgabe, die ganze Herrlichkeit für eine Stunde beisammen zu halten und denn noch eine Nacht früher hier waltenden Urzustand zu verdecken. Nunmehr ist der Spuk verschwunden und der Zauber wurde fixiert, solid aufgebaut. Gold, Marmor, kostbares Holz und farbenschimmernde Stoffe sind in kunstvoller Harmonie in Eins gefügt und möchten gerne recht oft bewundert sich sehen. Die Kaiserin verweilt in diesem einladenden Raume so oft sie die Weltausstellung besucht.“13Illustrirtes Wiener Extrablatt, 30. Juli 1873. 

 

Man darf nicht über die Cholera sprechen

Alle haben es sich so schön vorgestellt und träumen von ihren wirtschaftlichen Erfolgen, die man auf dieser Weltausstellung im Rekordtempo erhofft. Es sollte anders kommen: Der Börsenkrach vom 9. Mai als Folge der übertriebenen Spekulationswelle der Gründerzeit bremst mit einem Schlag die boomende Konjunktur.

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Krach an der Wiener Börse. Illustrirtes Wiener Extrablatt 1. August 1873Quelle: Sammlung Autor

Zudem sorgen die anfänglich ungünstige Witterung und das im Juli auftretende Gerücht der sich ausbreitenden Cholera dafür, dass den potentiellen Gästen die Lust an einem Besuch der Wiener Weltausstellung rasch genommen abhandenkommt. Als die über Ungarn und Galizien eingeschleppte Cholera-Epidemie in Wien tatsächlich ausbricht, verlassen trotz anfänglichen medialen Totschweigens der Seuche bald viele Besucher der Wiener Weltausstellung fluchtartig die Stadt oder stornieren ihre Buchungen.

 

Die liberale Morgen-Post echauffiert sich am Juli 1873 über die Vertuschungspolitik:

 

Die Fälle mehren sich, die Intensität der Krankheit nimmt zu, der lokale Charakter der Seuche scheint verschwinden zu wollen. Die Behörden bleiben unthätig (…). Wir bitten um Hilfe. Man will uns anfangs nicht hören und wir sprechen lauter (…). Das passt aber gewissen Leuten nicht in den Kram und gibt die unsinnige Parole aus, man dürfe nicht über die Cholera sprechen, damit die Weltausstellung nicht Schaden erleide. (…)Ein (…) Blatt ärgert sich, weil man erzählt hat, dass sein Redaktionsdiener gestorben sei.

 

Die über verseuchtes Wasser verbreitete Cholera rafft in Wien von Juli bis Oktober 2.983 Menschen und in der gesamten Monarchie fast eine halbe Millionen hinweg.14Blogbeitrag (aufgerufen am 15. November 2020). Damit rächen sich die katastrophalen hygienischen Bedingungen in den Wiener Vorstädten, wo die Menschen auf engstem Raum zusammenleben und unter der unzulänglichen Trinkwasserversorgung, der mangelhaften Wasserqualität und der fehlenden Abwasserbeseitigung leiden. In Wien schafft dann die erste Kaiser-Franz-Joseph-Hochquellenleitung (=Erste Hochquellenleitung) Abhilfe, die 1868 beschlossen wird und die Stadt nicht mehr mit aus der Donau filtriertem Wasser (der Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung), sondern mit kristallklarem Gebirgswasser vom Fuße des Schneebergs versorgt.

 

Die feierliche Eröffnung der 90 Kilometer langen und 16 Millionen Gulden teuren Hochquellenleitung findet dann am 24. Oktober 1873 beim Wiener Hochstrahlbrunnen durch Kaiser Franz Joseph statt.15Josef DONNER, „Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien …“. Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910 (Wien 1990) 40 ff. Der halbfertige, planlose und unübersichtliche Zustand der Weltausstellung – und das bereits zu Ausstellungsbeginn massiv überzogene Budget – verdüsterten zudem die Prognosen.

Der Wiener Walzerkönig Johann Strauss ließ es sich trotzdem nicht nehmen, Baron Schwarz-Senborn die Rotunden-Quadrille zu widmen.

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Inneres der Rotunde mit Brunnen. Foto KramerQuelle: Sammlung Autor

Der Bildhauer Franz Hampel und seine „Kaiserin-Elisabeth-Statue“

 

Der selbstherrliche wie dominante Baron Schwarz-Senborn tritt auch als Kontrahent des Hauptakteurs unseres kleinen historischen Denkmal-Exkurses aufs Tapet: Des in Falkenau an der Eger (Falknov nad Ohri, Tschechische Republik) am 1. November 1834 geborenen Bildhauers Franz Hampel. Dieser steuerte zur internationalen Ausstellung im Wiener Pratergelände eine viel diskutierte Kaiserin-Elisabeth-Kolossalbüste bei. Hampel hat sein technisches Rüstzeug an der Akademie der bildenden Künste in Wien erhalten und stieg dann in der Ringstraßenära zu einem bekannten Ornamentbildhauer auf. Mit so prominenten Aufgaben wie etwa den Innendekorationen im Wiener Palais Coburg, in der Wiener Hofoper und am Wiener Ostbahnhof trat er als Dekorationstalent und Bildhauer in Erscheinung.

 

Nun wußte das Publikum, um was es sich handle

Hampels monumentale Kaiserin-Elisabeth-Kolossalbüste für die Wiener Weltausstellung sollte hingegen bis zur Ausführung gedeihen und auch ausgestellt werden – wenn auch mit einem eklatanten Schönheitsfehler: Ihre Aufstellung innerhalb des Weltausstellungsgeländes wurde ihr versagt:

 

Lange bevor die Pforten der Weltausstellung sich öffneten, erhob sich hart an den zum Ostportale führenden Tramnwayschienen, schräg gegenüber dem ,Neuen Orpheum‘ ein Gebäude, über dessen Zweck und Ziel sich das Publikum anfangs nicht klar. Die stets verschlossene Thüre hemmte den Einblick in den sonderbaren, im Parterre fensterlosen Bau und die vorbeipassierende Menge erging sich in den abenteuerlichsten Vermuthungen über das Mysterium. Plötzlich wurde es Licht und an der Stirne des Daches wuchsen in Goldschrift die Worte hervor: ,Kolossalbüste Ihrer Majestät der Kaiserin.‘
Nun wußte das Publikum, um was es sich handle; aber – es besuchte das Kunstwerk nicht dem Maße, wie der Künstler, der es verfertigt hatte, erwarten zu dürfen glaubte. Und doch war diese Kolossalbüste in der That ein Kunstwerk, nicht bloß ihrer gewaltigen Dimensionen wegen, sondern auch ob der Ausführung und auch darum, weil bei der Herstellung derselben ein ganz neues System zur Anwendung kam
.“

 

Die Mauerkrone, welche den Kopf der Kaiserin ziert

Diese Büste hatte, wie das Illustrirte Wiener Extrablatt vom 27. April 1874 weiter ausführt,

 

eine Höhe von 5 Klaftern (= 9, 48m16Das Klafter behielt als altes österreichisches Maß bis zur Einführung des metrischen Systems 1872 seine Gültigkeit, wobei seit Ende des 18. Jahrhunderts der Wiener Klafter amtliches Normalmaß war. 1 Klafter zu 6 Fuß entspricht 1,8965 m. ); rings um die Mauerkrone, welche den Kopf der Kaiserin ziert, läuft innen eine Bank, auf der 12 Personen gemüthlich Platz nehmen können; auf einer, in der Büste laufenden Treppe steigt man zur Krone empor. Sein ganzes Vermögen, in der Höhe von 20.000fl. hatte Hampel an die Anfertigung der Büste verwendet, die Zeit und Arbeit eines Jahres hatte er ihr geopfert und als das Werk fertig war, verweigerte Se. Allmacht, der gewesene Generaldirektor Baron Schwarz die Aufstellung innerhalb der Exposition; er wollte nicht dulden, daß Hampel ein Spezialeintrittsgeld einhebe.“17Illustrirtes Wiener Extrablatt vom 27. April 1874, Titelblatt. 

  

„Aehnlichkeit und künstlerische Vollendung“

Durch dieses Kräftemessen mit Baron Schwarz sollte Hampel mit seiner Attraktion ins Abseits gedrängt werden – mit fatalen Folgen für den Künstler:

Die Colossal-Büste der Kaiserin vom Bildhauer Hampel, die bekanntlich in einem Gebäude des Volkspraters an der Weltausstellungsstraße ausgestellt ist, wurde am 22. d. M. (=22. August 1873) vom Erzherzog Carl Ludwig besichtigt, der sich gleichfalls über die Aehnlichkeit und künstlerische Vollendung sehr anerkennend aussprach und sein Erstaunen über diese großartige technische Leistung kundgab.

Bei solchen Beweisen der Anerkennung ist es wirklich Schade, daß das große Publikum dem Kunstwerke nicht die verdiente Aufmerksamkeit zuwendet und den Künstler nicht die für die aufgewendeten Kosten und Mühen entschädigt. Allerdings befindet sich das Atelier, in dem die Büste aufgestellt ist, auf einem so ungünstigen Platze, daß es den Ausstellungsbesuchern nicht in die Augen fällt und deren Aufmerksamkeit nicht von selbst auf sich lenkt.

Sehr richtig bemerkte jüngst ein hiesiger Volksschriftsteller in seinem Blatte, es sei unbillig, daß man an der Hauptallee des Praters die Aufstellung einer mit marktschreierischen Bildern beklebten Bude für eine unglückliche Mißgeburt gestattete, während man das einzige in seiner Art bestehenden Werk eines verdienten österreichischen Künstlers auf einen verlorenen Posten verwies.

 

„Aufstellung an einer würdigen Stelle“

Noch bedauerlicher wäre es, wenn man, wie wir hören, den Künstler auf Grund eines Reverses verhalten wollte, die Büste am Ende der Ausstellung=Saison, also nach zwei Monaten, zu zerstören, und den Platz zu räumen. Wir hoffen, daß die betreffenden Persönlichkeiten keinen solchen Mißgriff begehen und die Tactlosigkeit, eine Büste der Kaiserin neben das Prater=Orpheum verwiesen zu haben, nicht durch ein Demolirungs=Gebot noch steigern werden. Vielmehr sollte es in irgendeiner Weise möglich gemacht werden, die Büste für die Aufstellung an einer würdigen Stelle zu acquitieren und den Künstler schadlos zu halten.

 

Der einzig passende Ort für das colossale Werk ist die Rotunde. Da dieselbe stehen bleiben wird und in ihrem Innern eines entsprechend großen, monumentalen Schmuckes bedarf, die Büste aber in einzelne Teile zerlegt und transpoortirt werden kann, so wäre es sehr wünschenswerth, wenn dieses Project in der einen oder andern Weise durchgeführt würde.18Wiener Weltausstellungs-Zeitung/ Internationale Ausstellungs-Zeitung, 28. August 1873.

 

Das Obersthofmeisteramt gewährte Hampel noch 1874, „daß sein Werk noch über den Sommer an derselben Stelle aufgestellt bleiben darf. Vielleicht kommt derselbe dadurch doch noch mindestens auf die Kosten, denn der Prater dürfte in diesem Sommer – da keine Weltausstellung mehr unten ist, sehr stark besucht werden.“

 

Ob sich dieser Wunsch erfüllt hat und welches Schicksal diese kolossale Gipsstatue dann erlitt, liegt noch im Dunkel. Dies gilt auch für die Frage, ob die Kaiserin „ihre“ Kolossalbüste jemals im Original zu Gesicht bekam.

 

„Ein friedlicher Wettkampf mit Ehren gerungen“

Erst im Herbst strömten die Massen wieder zur Wiener Weltausstellung und so konnte der Kaiser nach Schließung der Weltausstellung am 5. November 1873 in seiner Thronrede anlässlich der feierlichen Eröffnung des Reichsrates folgendes Resümee ziehen:

Trotz der Schwierigkeiten, mit welchen die Weltausstellung zu kämpfen hatte, ist diese große Unternehmung zu glänzender Reife und Entfaltung gediehen und zu allseitiger Geltung und Anerkennung gelangt. Ihr wohlthätiger Einfluß auf das geistige und wirthschaftliche Leben der Völker, auf die Förderung der Cultur, auf die Belebung des Erfindungsgeistes und des Gewerbefleißes, sowie auf die Wertschätzung der redlichen Arbeit wird in allen Theilen der Welt dankbar empfunden werden. Mit freudiger Genugthuung vermag ich es auszusprechen, daß wir in diesem friedlichen Wettkampf mit Ehren gerungen und Erfolge erstritten haben, welche das politische Herz mit Stolz und Hoffnung erfüllen. Die Besuche, welche Mir die Herrscher benachbarter und ferner Reiche während der Weltausstellung erstatteten, haben die Bande der Freundschaft mit diesen Reichen enger geknüpft, die Bürgschaften des Friedens vermehrt und der Stellung der Monarchie im Kreise der Staaten erhöhtes Ansehen verliehen.“19Hugo von Kremer-Auenrode und Ph. Hirsch (Hrsg.), Das Staatsarchiv. Sammlung der offiziellen Aktenstücke zur Aussenpolitik der Gegenwart, Bd, 26, Leipzig 1874, S.  108. 

 

Was von der Wiener Weltausstellung blieb

Während Hampels Büste der Kaiserin die Zeitläufe nicht überdauert haben dürfte, erinnern noch heute einzelne Zeugnisse an diese Internationale Leistungsschau, die 1873 in Wien gastierte. So dienten die beiden größten noch erhaltenen Gebäude der heutigen Praterateliers 1873 in der Meiereistraße 3 im 2. Wiener Gemeindebezirk als sogenannte Pavillons des amateurs und beherbergten Kunstgegenstände aus verschiedenen Ländern.

 

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Die Pavillons des amateurs dienen heute als PraterateliersQuelle: Sammlung Autor

Sie wurden in dem im östlichen Ausstellungsareal angesiedelten Kunstbezirks verortet und bildeten die Nord- und die Südseite des Kunsthofs. Bereits 1875 widmete Kaiser Franz Joseph I. die Pavillons den Künsten, die später vorwiegend zur Herstellung gewerblicher Baukunst dienten und heute als Bildhauerateliers vermietet werden. Während der südliche Pavillon mit seinen korinthischen Säulen weitgehend unversehrt blieb, wurde der nördliche Pavillon im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, nach 1945 jedoch in zeitgemäßen Formen wiederaufgebaut.

Und nur wenige wissen, dass die beliebte „Meierei im Prater“ in der Prater Hauptallee 3 im 2. Wiener Gemeindebezirk aus einem Pavillon („American Bar“) der Wiener Weltausstellung hervorging: John Bedford und Leopold Weiß schufen mit ihrem eleganten Pavillon, in dem „American Drinks“ serviert wurden, eine exotische Attraktion innerhalb der Wiener Weltausstellung von 1873.

 

Später wurde dieses Lokal zur „Leitmeritzer Bierhalle“ und ab 1924 als „Milchkurpavillon der Wiener Molkerei“ beworben. Das Lokal wird heute von der Familie Holzdorfer betrieben, die sich auf den 1893 geborenen Friedrich Holzdorfer, den legendären „Praterkönig“, zurückführen lässt.

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Prater mit Konstantinhügel und RuderernQuelle: Sammlung Autor

„Wir breiten eine Schichte der Resignation darüber“

Ähnlich unterschiedlich wie das Schicksal der letzten Relikte von der Wiener Weltausstellung fällt auch das Resümee aus, das die Zeitgenossen über dieses Jahr 1873 ziehen: „Wir begraben mit dem Jahre 1873 nicht nur eine Reihe glänzender Illusionen, wir legen auch die überstandenen Unglücksfälle dazu und breiten eine Schichte der Resignation darüber hin, die uns den Schmerz über beide ersparen soll.“20Moren-Post, 31. Dezember 1873  Bedeutender als das materielle Erbe ist hingegen jene Öffnung Österreich-Ungarns zur Welt, wie sie auch in den damaligen Medien am Ende des 1873 zum Ausdruck kommen: „Wirklich fangen die Nachwirkungen der Wiener Weltausstellung erst jetzt an, sich vielseitig fühlbar zu machen. Die gründlich fortschreitende Verbesserung der meisten Industriezweige, der veredelte Geschmack, die rationellere Bodencultur, werden bald zur Genüge beweisen, daß so recht eigentlich jetzt erst das segensreiche Walten der Wiener Weltausstellung beginnt. […] Die Ausstellungen sind ein wichtiges Glied in der gemeinsamen Arbeit der Menschlichkeit geworden.21Wiener Weltausstellungs-Zeitung/ Internationale Ausstellungs-Zeitung, 31. Dezember 1873. 

 

„Die Kaiserin hatte ein leichtes Nervenfieber“

Während hier von der gründlich fortschreitende Verbesserung die Rede ist, flüchtet die Kaiserin wieder einmal vom Wiener Hof und begründet dies einmal mehr mit der Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes: Um ihr Nervenfieber auszukurieren, geht die Kaiserin im Herbst nach Gödöllő, wie Therese Fürstenberg Ende September aus Ischl berichtet:

 

In den nächsten Tagen wird Ischl sehr leer werden. […] Die Kaiserin hatte ein leichtes Nervenfieber und geht sich jetzt in Gödöllö auskurieren!! derweil ihre Kinder in Schönbrunn sind.“22Ischl, 30. September 1873. WALTERSKIRCHEN, „Der Franzi war ein wenig unartig“ 138. 

 

Sie kommt erst gegen Jahresende wieder ihren weiteren Repräsentationspflichten nach und nimmt an dem im Dezember in Wien gefeierten 25-jährigen Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josephs teil. Dabei drängt sich wieder das Bild der zum Denkmal erstarrten Monarchin auf – und zwar in dem Sinne, wie es der Bibliothekar und Autor Martin Gerhard Reisenberg präzisiert:

 

Denkmäler erfüllen keine Hoffnungen mehr, sie taugen viel bessere als Mahnmale enttäuschter Erwartungen.“23https://www.aphorismen.de/suche?f_thema=Denkmal 

Über den Autor

Dr. Hannes Etzlstorfer, geboren 1959, ist Kunst- und Kulturhistoriker, Ausstellungskurator und Kulturjournalist in Wien. Er ist definitiv ein Experte für die Habsburger Dynastie, beschäftigt er sich doch schon seit Jahrzehnten mit ihnen.
Das kommt nicht nur in seinen Publikationen über ihre Residenzen, Reisen und Tafelgenüsse zum Ausdruck. Daneben hat er bereits eine Reihe von Ausstellungen zu diesem Thema kuratiert, z.B. So die Kronprinz-Rudolf-Ausstellung im Mayerling sowie die Schau die Schau über „Karl und Zita“ im Schloss Eckartsau. Zudem gastierte er als Experte schon in mehreren TV-Dokumentationen über die Schicksalsgeschichte des Hauses Habsburg.

Im Kral Verlag sind mehrere Bücher von ihm zu Kaiserin Sisi und weiteren Persönlichkeiten der kaiserlichen Familie erschienen.

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„Weitere Artikel rund um das Thema Sisi und die kaiserliche Familie:

Von Hannes Etzlstorfer ist zur kaiserlichen Küche der Artikel „An des Kaisers Tafel – bei Genießern zu Gast?“ erschienen. Viele weitere Artikel rund um Sisi, z.B zu ihren Geheimnissen, dunklen Seiten, zu ihrer Mutter Ludovika und zu ihren Schwestern findet Ihr in diesem Überblick mit Links zu den Artikeln.

Übersicht Fußnoten

  • 1
    Neues Wiener Tagblatt, 21. April 1873 (Tagesausgabe).
  • 2
    (Die Presse, 21. April 1873)
  • 3
    Neues Wiener Tagblatt, 21. April 1873 (Tagesausgabe)
  • 4
    Neues Wiener Tagblatt, 21. April 1873 (Tagesausgabe)
  • 5
    Tristan Paar, Weltausstellungen im 19. Jahrhundert in Großbritannien, Norderstedt 2007, S. 6f.
  • 6
    Jutta Pemsel, Die Wiener Weltausstellung von 1873. Das gründerzeitliche Wien am Wendepunkt, Wien-Köln, S. 13.
  • 7
    Wiener Salonblatt, 4. Mai 1873
  • 8
    Erzherzog Rainer wurde 1827 in Mailand als Sohn von Erzherzog Rainer Joseph Johann geboren, dessen wesentlich prominenteren Brüder Kaiser Franz I. sowie Erzherzog Johann waren. Er brachte seine Kindheit und Jugend in Oberitalien zu und machte anschließend die für einen Erzherzog obligate Militärkarriere.
  • 9
    Wiener Weltausstellungs-Zeitung Internationale Ausstellungs-Zeitung, 2. Mai 1873.
  • 10
    Wiener Weltausstellungs-Zeitung. Internationale Ausstellungs-Zeitung Centralorgan für die Weltausstellung im Jahre 1873, 2. Mai 1873.
  • 11
    Wiener Zeitung, 2. Mai 1873.
  • 12
    Illustrirtes Wiener Extrablatt, 30. Juli 1873.
  • 13
    Illustrirtes Wiener Extrablatt, 30. Juli 1873.
  • 14
    Blogbeitrag (aufgerufen am 15. November 2020).
  • 15
    Josef DONNER, „Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien …“. Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910 (Wien 1990) 40 ff.
  • 16
    Das Klafter behielt als altes österreichisches Maß bis zur Einführung des metrischen Systems 1872 seine Gültigkeit, wobei seit Ende des 18. Jahrhunderts der Wiener Klafter amtliches Normalmaß war. 1 Klafter zu 6 Fuß entspricht 1,8965 m.
  • 17
    Illustrirtes Wiener Extrablatt vom 27. April 1874, Titelblatt.
  • 18
    Wiener Weltausstellungs-Zeitung/ Internationale Ausstellungs-Zeitung, 28. August 1873.
  • 19
    Hugo von Kremer-Auenrode und Ph. Hirsch (Hrsg.), Das Staatsarchiv. Sammlung der offiziellen Aktenstücke zur Aussenpolitik der Gegenwart, Bd, 26, Leipzig 1874, S.  108.
  • 20
    Moren-Post, 31. Dezember 1873
  • 21
    Wiener Weltausstellungs-Zeitung/ Internationale Ausstellungs-Zeitung, 31. Dezember 1873.
  • 22
    Ischl, 30. September 1873. WALTERSKIRCHEN, „Der Franzi war ein wenig unartig“ 138.
  • 23
    https://www.aphorismen.de/suche?f_thema=Denkmal
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