Sisis Friseurin Fanny Angerer – Freundin, Vertraute und Double

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Ein Gastartikel von Petra Herzberg

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„Ich bin die Sklavin meiner Haare“  – Sisi und ihre Friseurin Fanny Angerer

Wer war die Frau im Hintergrund, die für Sisis fast bodenlange Haare zuständig war und die einzigartigen Frisuren zauberte, die wir heute auf den Ölbildern von Franz Xaver Winterhalter oder auf den unzähligen Fotos der frühen Fotoateliers Ludwig Angerer oder Emil Rabending bewundern können? In welchem Verhältnis standen die beiden Frauen zueinander? Mit welchen geheimen Zutaten wurden die kaiserlichen Haare gewaschen? Was passierte, wenn Fanny krank war oder sich nach einem Streit mit Sisi unpässlich meldete, und sie nicht frisieren konnte?

Zu welchen Gelegenheiten doubelte Fanny die schöne Kaiserin, damit diese unerkannt Sightseeing betreiben konnte? Und wieso durfte Fanny heiraten und im Dienst der Kaiserin bleiben, obwohl alle anderen Hofdamen unverheiratet bleiben mussten? Schauen wir doch einmal hinter die Kulissen und beleuchten das Leben der Kammerfriseuse Fanny Feifalik geb. Angerer (Rössler).

Die kleine Fanny vom Spittelberg

Am 28. Januar 1842 um 2 Uhr früh wurde der ledigen Hebamme Anna Staub und dem Friseur Benedikt Angerer am Wiener Spittelberg das zweite Kind geboren. Es war wieder ein Mädchen und wurde auf den Namen Franziska Serphia getauft, aber alle riefen es nur Fanny. Benedikt war nicht der leibliche Vater. Dieser war der früh verstorbene Adalbert Rössler.

Die kleine Fanny wuchs mit ihrer Schwester am Spittelberg, einem einfachen Arbeiterbezirk von Wien, zu einer hübschen jungen Frau heran, trat in die Fußstapfen ihres Stiefvaters und lerne das Friseurhandwerk. Aufgrund ihres Talents erhielt sie bald eine Anstellung an den Wiener Theatern und wurde Theaterfriseuse. Ihre Arbeit und ihr Talent waren sehr schnell geschätzt. Die berühmten und gefeierten Schauspielerinnen der Zeit, wie Zerline Gabillon, Katharina Schratt und Pauline Lucca ließen sich von ihr die Haare für den glänzenden Auftritt frisieren.

Erstes Treffen mit Sisi und eine neue Anstellung am Wiener Hof

Es war im April 1863, als Sisi mit ihrem Mann, Kaiser Franz Joseph im Wiener Burgtheater die Aufführung „Ein Attaché“ besuchte. In ihrer Loge richtete Sisi ihr Opernglas immer wieder auf die Hauptdarstellerin Zerline Gabillon, die in ihrem Kleid und der aufwändigen Frisur hinreißend aussah. Sisi interessierte sich aber weder für das Kleid noch für das Theaterstück, denn sie war von der Frisur dermaßen begeistert, dass sie nach der Aufführung fragen ließ, wer die Hauptdarstellerin frisiert habe. Sie bekam den Namen Fanny Angerer genannt.

Sofort wollte sie die Dame sprechen. Fanny, noch mit Schürze und Haarbürste in der Hand erschrak, dachte sie doch im ersten Moment sie habe einen Fehler gemacht und die Kaiserin wolle sie dafür rügen. Doch die Kaiserin war sehr gütig und interessiert an ihr. Zu dem Zeitpunkt war Fanny 21 Jahre alt, fünf Jahre jünger als die Kaiserin, elegant, groß und schlank, hatte ein hübsches Gesicht und dunkle Haare. Sisi trat mit Fanny in persönliche Verhandlungen und warb sie kurzerhand vom Theater ab. Sie entlohnte Fanny mit einem außerordentlichen Gehalt von 2000,– Gulden, was später auf 3000,– Gulden erhöht wurde und dem Gehalt eines damaligen Universitätsprofessors der Zeit entsprach. Die Einstellung eines Bürgermädchens aus dem einfachen Volk in die Kammer der Kaiserin erregte großes Aufsehen am Hof. Es kam zu Eifersüchteleien und Intrigen unter den Hofdamen, besonders durch Sisis Hofdame Gräfin Marie Festetics.

Doch Fanny war nicht auf den Mund gefallen und parierte die Intrigen gelassen, hatte sie doch stets die Kaiserin als Gönnerin und Beschützerin im Rücken. Fanny durfte sogar mit einer Hofequipage zu ihren Diensten bei der Kaiserin vom Spittelberg in die Hofburg oder nach Schönbrunn fahren. Sisi nahm sie fortan auch auf ihre Reisen mit. Nur sie allein durfte mit ganz wenigen Ausnahmen, wie zum Beispiel ihre Schwestern, von ihr frisiert werden. Fanny musste Sisi zu allen Tageszeiten zur Verfügung stehen, oft ganz früh aufstehen oder mehrere Male am Tage die Frisur der Kaiserin richten.

Das Ritual des täglichen Frisierens

Das tägliche Frisieren am frühen Morgen dauerte in der Regel zwei bis drei Stunden. In dieser Zeit schrieb Sisi Briefe, ließ sich vorlesen oder lernte Fremdsprachen, besonders mit ihrem griechischen Vorleser Constantin Christomanos, der uns das tägliche Ritual des Frisierens schriftlich schwülstig in seinen „Tagebuchblättern“ hinterlassen hat.

„Hinter der Kaiserin stand die Friseuse in schwarzem Kleide mit langer Schleppe, eine weiße Schürze sich vorgebunden, als Dienende selbst von imposanter Erscheinung….. Mit weißen behandschuhten Händen wühlte sie in den Wellen der Haare, hob sie dann in die Höhe und tastete darüber wie über Sammet und Seide, wickelte sie um die Arme wie Bäche, die sie auffangen möchte, weil sie nicht rinnen wollten, sondern fliegen, teilte die einzelne Welle mit einem Kamm aus goldgelbem Bernstein in mehrere und trennte dann jede von diesen in unzählige Fäden, die im Sonnenlicht wie Gold wurden und die sie behutsam auseinanderzog und über die Schultern hinlegte, um ein anderes Gewirre von Strähnen wieder in Goldfäden aufzulösen.

Dann wob sie aus allen diesen Strahlen, die aus erloschenem Gold in Blitze dunklen Granatrots aufflammten, eine ruhige Welle, flocht diese Wellen zu kunstvollen  Geflechten, die in zwei schweren Zauberschlangen sich wandelten, hob die Schlangen empor, und wickeltet sie um das Haupt und band daraus, mit Seidenfäden dieselben durchwirkend, eine herrliche Krone. Dann ergriff sie einen anderen spitzig auslaufenden Kamm aus durchsichtigem Schildkröt, mit Silber beschlagen und wellte den Polster von Haaren, der am Hinterhaupte die Krone zu tragen bestimmt war, in jene Linien zurück, welche dem atmenden Meere zu eigen.

Dann zog sie die verwaist irrenden Strähnen ober der Stirne hinab in die Nähe der Augen, so das sie wie goldene Fransen vom Kranze der Krone herabhingen und die lichte Stirn wie ein Schleier verhüllten, entfernte mit einer silbernen Schere, was bei diesen Fäden Harmonie und Gleichheit verstörte und den ruhigen Lauf der geschwungenen Brauen nur hemmte, neigte dann andere Fäden wie schäumiges Wellenkräusel über die Ohren, damit die Rohheit der Laute an ihren sich breche, und setzte davon ein wachendes Gitter vor die Türe der Seele.

Dann brachte sie auf einer silbernen Schüssel die toten Haare der Herrin zum Anblick und die Blicke der Herrin und jene der Dienerin kreuzten sich eine Sekunde – leisten Vorwurf bei der Herrin enthaltend, Schuld und Reue der Dienerin kündend. Dann wurde der weiße Mantel aus Spitzen von den fallenden Schultern gehoben die schwarze Kaiserin entstieg gleich einer göttlichen Statue der bergenden Hülle. Die Herrscherin neigte dann den Kopf – die Dienerin versank in den Boden, leiste flüsternd: „Zu Füssen Eurer Majestät ich mich lege“, und so ward die heilige Handlung vollendet“.

Sisi sagte dazu selbst einmal: „Das Frisieren dauert immer fast zwei Stunden und während meine Haare so sehr beschäftigt sind, bleibt mein Geist träge. Ich fürchte, er geht aus meinen Haaren hinaus in die Finger der Friseuse. Deswegen tut mir dann der Kop weh. Wir werden diese Zeit benützen, um Shakespeare zu übersetzen: da muss der Kopf notgedrungen sich zusammennehmen.“ Das Gewicht der Haare war so groß, dass Sisi oft Kopfschmerzen davon bekam und sich die Haare aufhängen ließ um Luft an die Kopfhaut zu lassen und das Gewicht auf den Kopf zu mindern.

Sisi konnte sehr ungehalten werden, wenn ihr die Haare ausgekämmt wurden. Da sich das aber nicht vermeiden ließ, und bekannt ist, dass ein Mensch bis zu 100 Haare am Tag verliert ohne dass es dramatisch ist, verfiel Fanny auf eine List: Sie befestigte ein Klebeband auf der Rückseite ihrer Schürze und ließ die ausgekämmten Haare dort unauffällig verschwinden. Mit diesem Trick konnte Fanny der Kaiserin oft eine leere Silberschale vorzeigen. Durch eine Hofdame, vermutlich Gräfin Marie Festetics ist überliefert, dass Sisi einmal wütend mit der Haarbürste nach Fanny geworfen haben soll, als einmal in der Silberschale zuviele ausgerissene Haare lagen. Gräfin Marie Larisch Wallersee, die Nichte der Kaiserin, sagt in ihren Memorieren „Meine Vergangenheit“: „Die Haare auf Tante Sisis Kopf sind nummeriert“. Nichts betrübte Sisi mehr, als wenn ihr die Haare ausgingen oder sie nicht gut frisiert war. Fanny musste stets weiße Handschuhe tragen, Ringe waren ihr verboten und sie musste die Fingernägel kurz schneiden.

Das Haarewaschen und Trocknen der bodenlangen überreichen kastanienbraunen Haare dauerte einen ganzen Tag. Alle drei Wochen unterzog sich Sisi dieser Prozedur und war dann für niemanden zu sprechen, noch nicht einmal für ihren Mann. Die Haarwaschtage waren ihr heilig. Fanny mischte ein Shampoo aus Eigelb mit Cognac und manchmal auch einen Sud aus Walnussschalen für die Farbauffrischung und den Glanz. Noch mit über 50 Jahren hatte die Kaiserin kein einziges graues Haar. Nachdem die Haare gewaschen waren, ging die Kaiserin in einem langen wasserdichten Seidenmantel solange hin und her, bis ihr Haar getrocknet war.

Bezugsperson, Double und erste Liebe

Fanny wurde im Laufe der Zeit zu einer der wichtigsten Bezugspersonen im Leben der Kaiserin. Sie versorgte sie mit Klatsch und Tratsch von den Straßen Wiens, den neuesten Modeerscheinungen aus Paris oder London und auch mit Politischem aus dem Kabinett. Da Fanny so groß und schlank war wie Sisi und sich ihre Augenpartien sehr ähnelten, setzte Sisi Fanny auch gern als Double ein, vor allem im Ausland, wo man die Kaiserin nicht so kannte.

So war es z.B. 1885 bei einem Auslandsbesuch in Smyrna. Sisi ging unerkannt die Stadt anschauen und ließ Fanny die Huldigungen der Menschen an ihrer statt entgegennehmen. Auch Irma Gräfin Sztaray, die letzte Hofdame der Kaiserin, die uns den genauen Bericht über das Attentat am 10.9.1898 detailgenau hinterlassen hat, schrieb von einem Besuch in Südfrankreich 1895, als Fanny am Bahnsteig die Huldigungen der Menschen entgegennahm. Sisi bemerkte zu Irma lachend „Stören wir die gute Feifalik nicht“ und schnell verschwanden die beiden im Getümmel, um sich inkognito Marseille anzuschauen.

Die berühmte Steckbrieffrisur und die Haarkrone mit Stirnfransen im Alter

Fanny erfand im Laufe der Zeit die schönsten Kreationen für Sisis Kopf. Je nach dem geforderten öffentlichen Auftritt der Kaiserin, entweder zu einem Empfang, zu einem Ball oder auch zu einer Reitjagd, wurden die Haarfluten in einer komplizierten Haarkrone aus vielen geflochtenen und gedrehten Haarsträhnen ineinander verschlungen und mit Perlen, Diademen, Efeuranken, frischen Rosen oder den berühmten Diamantsternen vom Wiener Juwelier Köchert verziert. Sisi gab der berühmtesten Frisur, die Fanny schuf, den Namen „Steckbrieffrisur“. Auf dem von der Seite aufgenommenen Foto von Ludwig Angerer in diesem Artikel sieht man die komplizierte schöne Frisur gut. Auch auf dem zweiten Foto in diesem Artikel diesmal vom Hoffotograf Albert vor einem Hauseingang in München von hinten aufgenommen, kommt die Arbeit Fannys gut zur Wirkung.

Als die Kaiserin älter wurde, ließ sie sich Stirnfransen ein sogenanntes Pony schneiden, um die ersten Stirnfalten zu verbergen. Die Haare wurden dazu zu einer hohen Haarkrone mehrere Male um den Kopf der Kaiserin geschlungen. „Majestät tragen das Haar wie eine Krone“, sagte ihr griechischer Vorleser Christomanos und Sisi antwortet ihm: „Nur dass man sicher jener anderen leichter entledigen kann“.

Die reichen Adelsfrauen und Bürgerinnen ahmten die Frisuren gern nach, aber kaum eine hatte so langes und dichtes Haar wie Sisi noch so eine Haarkünstlerin wie es Fanny war. Viele Damen mussten zu Haarteilen und Haarkissen greifen, um solch eine Frisur tragen zu können. Arme Bürgermädchen verkauften vor den Toren Wiens ihre abgeschnittenen Zöpfe um sich ein Zubrot zu verdienen, damit sich adelige bzw. reiche Bürgersfrauen damit ähnliche Frisuren wie die der Kaiserin machen lassen konnten.

Als Sisi 1875 einen schlimmen Reitunfall in Sassetot in der Normandie hatte, und mit einer schweren Gehirnerschütterung einige Zeit nicht ansprechbar war, wollte der behandelnde Arzt die Haare abschneiden lassen, da Sisi unerträgliche Kopfschmerzen hatte. Doch man entschied sich im letzten Augenblick dagegen und die Haare blieben dran. Viele adlige Besucher des Hofes und einigen Hofdamen erbaten sich als Erinnerung eine Haarsträhne der Kaiserin, doch es ist nirgends bestätigt, dass sie zustimmte und eine ihrer Strähnen opferte. Als Kronprinz Rudolf noch klein war, liebte er es sich in den aufgelösten Haaren der Kaiserin einzuwickeln und sie erlaubte es ihm.

Zur Faschingssaison 1874 saß Sisi am Abend des 17. Februar gelangweilt in der Hofburg. Draußen tobte das Faschingstreiben mit Bällen und viel Spaß. Damit dieser Spaß nicht gänzlich an ihr vorbeizog, fasste sie einen Plan. Die Wiener Redoute war der bekannteste Faschingsball und fand an diesem Abend statt. Sisi besprach sich mit ihrer Hofdame Ida Ferenczy und sie heckten einen Plan aus. Beide wollten als gelber und roter Domino verkleidet auf diesen Ball gehen. Fanny wurde beauftragt, die Kaiserin zu verkleiden und eine Perücke zu besorgen. Fanny machte den Spaß begeistert mit und frisierte die Haare der Kaiserin fest um den Kopf und setzte ihr dann die rotblonde Perücke auf.

Mit dem gelben Domino um die Schultern, eine Maske vor dem Gesicht, Handschuhen, Fächer sowie der Perücke war Sisi bis zur Unkenntlichkeit verkleidet und fühlte sich sicher, auf dem Ball, nicht erkannt zu werden. Wie die Geschichte weiterging, erfahrt ihr in meinem Artikel „7 Geheimnisse von Kaiserin Sisi, die du wahrscheinlich noch nicht kennst“, der hier bei Bürgerleben veröffentlicht ist.

Wenn Fanny krank oder unpässlich war, versuchte sich eine andere Kammerfrau verzweifelt an den Haaren der Kaiserin, was aber immer gründlich schief ging. Sisi fühlte sich nicht gut frisiert genug, um sich der Öffentlichkeit zu zeigen und sie war müde von den Streitigkeiten wegen der ausgerissenen Haare und schlecht sitzenden Frisuren. Sie sagte dann jeden öffentlichen Auftritt wegen Unpässlichkeit kurzerhand genervt ab.

Zu Christomanos sagte sie einmal beim Unterricht „Sie müssen entschuldigen, heute bin ich zerstreut. Ich muss meinen ganzen Geist auf die Haare verwenden, denn Fanny hat sich krank gemeldet und die junge Dame, die das hier übernehmen soll, ist noch nicht so eingeweiht in alle Mysterien. Nach einigen solchen Frisiertagen bin ich wieder ganz mürbe. Das weiß jene (Fanny!) und wartet auf eine Kapitulation. Ich bin die Sklavin meiner Haare. Vielleicht werde ich mich doch einmal befreien. Aber ich lasse die Dinge kommen, wie sie wollen. Man muss sich seinem Schicksale nicht entgegenstellen. Sonst schlägt es frühzeitiger drein und zu noch größerem Unheile.“

Fanny aber hatte erreicht, dass die Kaiserin Wachs in ihren Händen war und ließ sich sehr bitten, die Arbeit nach einem Streit doch wieder aufzunehmen. Bei solchen Gelegenheiten dichtete Sisi über ihre Haare:

„An meinen Haaren möchte‘ ich sterben

Des Lebens ganze, volle Kraft

Des Blutes reinsten, besten Saft

Den Flechten möchte‘ ich dies vererben.

O ginge doch mein Dasein über,

in lockig seidenes Wellengold

das immer reicher, tiefer rollte

Bis ich entkräftet schlaf hinüber!“

Fanny heiratet und Sisi ändert die Hofetikette

Irgendwann kam es wie es kommen musste: Fanny verliebte sich in den Bankbeamten Hugo Feifalik (1834-1914) und die beiden wollten heiraten. Als die Kaiserin davon hörte, hätte sie Fanny eigentlich entlassen müssen, denn die damalige Hofetikette schrieb vor, dass alle im Dienst der Kaiserin stehenden Damen unverheiratet sein müssen.

Als Fanny am 7. Januar 1866 heiratete, wollte Sisi aber nicht auf Fannys Dienste verzichten. Sie setzte es bei Kaiser Franz Joseph durch, dass Fanny bleiben konnte, und er, der verliebte Leutnant konnte mal wieder nicht anders als seiner Frau auch diesen Wunsch zu erfüllen. Hugo Feifalik bekam durch Sisi eine Anstellung als Privatsekretär am Hof und avancierte später zum Regierungsrat sowie Hofrat und wurde 1880 in den Ritterstand als Hugo Ritter von Feifalik erhoben. Und das alles wegen Sisis bodenlangen Haaren. Das Ehepaar Feifalik diente der Kaiserin über 30 Jahre und als Fanny 1896 in Rente ging, wurde sie mit dem goldenen Verdienstkreuz mit Krone geehrt. Fanny starb am 5. April 1911 in Wien. Sie wurde nur 69 Jahre alt und ruht am Wiener Zentralfriedhof.

Über die Autorin:

Petra Herzbergs erste Passion ist die berühmte und beliebte Kaiserin Sisi und ihre Familie. Nicht nur, dass sie alle (deutschen) Bücher, die es zum Leben von Kaiserin Elisabeth und ihrem Mann Kaiser Franz Joseph gibt, gelesen hat, sie sammelt neben den Büchern auch Bilder, Fotos und Figuren rund um Sisi und ihre Familie.

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In ihrer Sammlung von Fotos hat sie im Laufe der Jahre sehr seltene Stücke zusammengetragen, darunter eine Reihe Originalaufnahmen, die in den bereits erschienenen Beiträgen wie auch in diesem zu sehen sind. Ihre profunde Kenntnis hat sie bereits in mehreren Artikeln zu verschiedenen Themen rund um Kaiserin Sisi bewiesen und gibt so gerne ihr Wissen an die Leser von Bürgerleben weiter. Inzwischen gehört sie zu den beliebtesten Autorinnen dieser Seite! Beruflich ist sie seit vielen Jahren erfolgreich in der Bankenbranche tätig. Ihre zweite Passion, die sie, aber das mehr zufällig, mit Kaiserin Sisi teilt: das Reiten im Damensattel und ihre zwei Pferde, ihr Ausgleich vom stressigen Joballtag.

Weitere Artikel zu Sisi und ihrer Familie

Zu Kaiserin Sisi sind bereits folgende Artikel von Petra Herzberg erschienen: „Sieben Geheimnisse von Kaiserin Sisi, die Du wahrscheinlich noch nicht kennst“ ; „Sisis Reisen – Flucht oder Abenteuer?“ , „Sisi und der Reitsport vor 150 Jahren“ , „Sisi – die dunklen Seiten einer Kaiserin“ sowie über ihre jüngste Tochter: „Erzherzogin Marie Valerie – die Lieblingstochter von Kaiserin Sisi

Von Christian Sepp wurden diese beiden Artikel zu Sisis Schwestern „Sophie Charlotte – das dramatische Schicksal…“ und „Marie Königin beider Sizilien – Sisis mutige Schwester“ sowie zu Sisis Mutter Ludovika und ihrer Familie veröffentlicht.

Von Stefan Haderer ist der Artikel  „Sisis jugendliche Schwärmer – die Kaiserin und ihre griechischen Vorleser“ hier erschienen.

Buchtipp:

Wir stellen hier den historischen Roman „Sisi – die Sterne der Kaiserin“ vor, der aus der Sicht von Fanny Angerer geschrieben ist. Die Rezension hat Petra Herzberg verfasst.

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